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Fortschritt in der Corona-Forschung – Neuer Schnelltest entdeckt Coronavirus in nur 5 Minuten

Im Augenblick wird das heimtückische Coronavirus noch immer nur in

aufwendigen PCR-Tests ohne Zweifel nachgewiesen. Doch nun haben Forscher einen neuen Test entwickelt, der nicht nur sehr viel schneller sondern auch preiswerter sein soll. Dieser Test basiert auf dem Einsatz der Genschere Crispr. Bei der Entwicklung des Tests war offenbar auch eine der diesjährige Nobelpreisträgerin beteiligt.

US-Forscher entwickeln neuen Corona-Schnelltest

Ist dies ein weiterer Durchbruch bei den Forschungen rund um das gefährliche Coronavirus? US-Forscher haben jetzt einen Schnelltest entwickelt, der Sars-CoV-2 durch den Einsatz der Genschere Crispr viel schneller nachweisen könnte. In der fachlich noch nicht begutachteten Studie hatten Daniel Fletcher von der Universität Berkeley und Melanie Ott vom Gladstone-Institut es geschafft in nur wenigen Minuten ein Testergebnis zu erzielen. Allerdings ist die Datenlage bei lediglich 5 erfolgreich getesteten Proben noch ein wenig dünn. Bei ihrer Testmethode verwenden die Wissenschaftler ein kurzes RNA-Molekül, um ein Virusgen aufzuspüren, das ausschließlich im Virus Sars-Cov-2 vorkommt. Diese Leit-RNA (crRNA) lagert sich an und anschließend wird das Gen des Virus von der eigentlichen Gen-Schere, dem Enzym Cas13, zerschnitten. Dabei setzt der Test dann eine Reporter-RNA frei, die einen Fluoreszenzmarker trägt. Dieser Marker wird dann mit einem Laser zum Leuchten gebracht. Die fluoreszierenden Partikel werden anschließend von einer Kamera aufgefangen. Je mehr Viren die getestete Probe enthalten hat, um so intensiver ist die Fluoreszenz. Bei ihrer Forschung testeten die Wissenschaftler insgesamt drei

verschiedene Leit-RNA aus. Dabei wurde das Virusgen an mehreren Stellen mit dem Enzym Cas13 zerschnitten. Durch eine längere Versuchsreihe konnten die Wissenschaftler dann die am besten geeignete Kombination für den Test herausfinden. Sollten sich die ersten Ergebnisse bestätigen, könnte der neue Test in der Lage sein, auch sehr geringe Virusmengen von 100 Viruskopien je Mikroliter nachzuweisen.

Neuer Corona-test offenbar schnell und preiswert

Zwar seien die Ergebnisse noch immer unter dem Goldstandard der gängigen PCR-Tests anzusiedeln. Doch das PCR-Verfahren ist sehr aufwendig und braucht spezielle Geräte zum Nachweis des Virus. Außerdem nimmt die Auswertung mehrere Stunden in Anspruch, weil diese nur in Laboren durchgeführt werden können. Der neuartige Crispr-Test hingegensoll lediglich ein kleines Nachweisgerät benötigen, das in Arztpraxen oder sogar in manchen Privathaushalten vorhanden ist. Die Farbreaktion bei dem Testverfahren wurden von den Forschern mit einem gängigen Smartphone erfasst. Der neue Test soll nach Angaben der Forschern nicht nur erkennen, ob das Virus vorhanden ist, sondern kann auch Aufschluss über die genaue Höhe der Virenlast geben. Mit dieser Information können Ärzte eine besser Behandlungsentscheidungen für den jeweiligen Patienten treffen. Weitere Studien sollen nun zeigen, ob der Test sich zum klinischen Einsatz eignet. Unter anderem war auch Jennifer Doudna bei der Entwicklung des Tests beteiligt, die für die Entdeckung der Crispr-Methode gemeinsam mit ihrem Kollegen Emmanuelle Charpentier in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie erhalten hat.

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