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Ford baut Kölner Standort für über 800 Millionen Euro zum E-Auto-Werk um

US-Autobauer will 2030 nur noch Vollstromer in Europa verkaufen

Ford will seine Pkw-Palette in Europa bis 2030 komplett auf Elektroantrieb umstellen und modernisiert dafür sein Kölner Werk mit Rekordinvestitionen. Der US-Autobauer kündigte am Mittwoch an, den Standort für eine Milliarde Dollar - umgerechnet etwa 830 Millionen Euro - zu seinem europäischen "Zentrum für Elektromobilität" auszubauen. Es handelt sich demnach um die bislang höchste Investition des Konzerns an seinem Europa-Hauptsitz in Köln.

"Das Ford Cologne Electrification Center wird unsere künftigen Elektrofahrzeuge für Kunden in ganz Europa entwickeln und fertigen", erklärte der Präsident von Ford in Europa, Stuart Rowley. Er betonte, der "Wettlauf zur Elektrifizierung" des Kontinents sei "in vollem Gange". Nach Konzernangaben soll gleichzeitig zu den geplanten Zukunftsinvestitionen in Köln "das Engagement in dafür weniger entscheidende Bereiche reduziert" werden.

"Die notwendigen strukturellen Veränderungen" würden gemeinsam mit den Sozialpartnern angegangen. Details der Umbaupläne für Köln und Europa will Ford "in den kommenden Monaten" bekanntgeben.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte den Schritt: Mit der Standortwahl lege Ford den Grundstein, "um seine lange und erfolgreiche Geschichte in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten fortzuschreiben", erklärte Altmaier. Der Konzern werde "zur klimafreundlichen Transformation der Automobilindustrie" in Deutschland beitragen und hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.

Der Umbau des europäischen Zentralwerks in Deutschland, Europas wichtigstem Automarkt, kommt nicht ohne Grund: Der Autokonzern will nach eigenen Angaben alle seine in Europa verkauften Pkw-Modelle bis Mitte 2026 mindestens auch in einer vollelektrischen Variante oder als Plug-in-Hybrid anbieten. Ab 2030 schließlich werde Ford hier "nur noch rein elektrische Fahrzeuge im PKW-Angebot haben", kündigte der Konzern an.

2023 soll demnach im Kölner Ford-Werk "das erste batterie-elektrische Volumenmodell" für den europäischen Markt vom Band rollen. Die Produktion eines zweiten Vollstromers an dem Standort werde geprüft.

Ford arbeitet bei der Entwicklung mit dem Volkswagen-Konzern zusammen und bedient sich dessen Baukasten-Plattform MEB für seine E-Autos. Auf dieser Grundlage will Ford nach eigenen Angaben insgesamt rund 600.000 Fahrzeuge in Europa bauen.

by Oliver Berg