Vor fast 2 Wochen war es zur schweren Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gekommen, bei der viele Menschen ihr Leben verloren haben. Nun ist die Aufarbeitung der Katastrophe in vollem Gang. Und wie es scheint, gerät Armin Schuster (60), der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) jetzt unter Druck.
Offenbar will Innenminister Horst Seehofer die Arbeit des BKK nun einer Prüfung unterziehen. Aus diesem Grund hatte er den Chef der Behörde, Armin Schuster (60), zum Flut-Rapport in den Innenausschuss des Bundestages bestellt. Und diese Besprechung brachte etwas Erstaunliches ans Tageslicht. Denn in der
“Gesamtlageeinschätzung“ der Behörde vom 14. Juli heißt es: “Von einer großflächigen Hochwasserlage mit länderübergreifendem Koordinierungsbedarf durch den Bund wird derzeit nicht ausgegangen.“ Man kam offenbar in der Behörde gar zu dem Schluß, dass nicht mit einem “bevölkerungsschutzrelevanten Schadensereignis“ zu rechnen sei. Hat die Behörde etwa die Gefahr auf fatale Weise unterschätzt?
Offenbar wächst nach dieser offensichtlichen Fehleinschätzung des Katastrophenschutzes der Druck auf BBK-Chef Schuster. Dort versucht man sich zu rechtfertigen, dass sich das Ausmass der Katastrophe erst “im Lauf der Lageentwicklung“ gezeigt habe. Erst dann habe man gemerkt, dass es Koordinierungsbedarf gebe. Um diese Koorrdinierung habe sich dann das gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) gekümmert. Doch auch dort scheint man den Ernst der Lage offenbar nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Denn wie BBK-Chef Schuster am Montag im Bundestag bestätigte, habe am Tag der Katastrophe niemand angefragt, um vorsorglich Hubschrauber oder Anlagen zur Trinkwassernotversorgung bereitszustellen. Wie es scheint, haben also offenbar mehrere Behörden die Gefahr durch die Unwetter unterschätzt.
