Das Auktionshaus Sotheby's ist einer der führenden Namen in der Welt der Kunstverkäufe, musste aber kürzlich nach einem enttäuschenden Ergebnisbericht einen nicht unerheblichen Rückgang seines Börsenwerts um fünf Prozent hinnehmen. CNBC berichtet, dass der Rückgang der Gewinnspanne mit einem "Preisfehler" bei den jüngsten Verkäufen von nur zwei Gemälden zusammenhängt.
Der CEO von Sotheby's, Tad Smith, nannte in einer Telefonkonferenz zu Beginn dieser Woche nicht, welche beiden Gemälde dem Auktionshaus das finanzielle Problem bereitet haben, aber Analysten, die sich mit den jüngsten Kunstverkäufen auskennen, haben ein Gemälde von Amedeo Modigliani, das in New York für 157,2 Millionen Dollar verkauft wurde, und ein weiteres von Pablo Picasso, das in London für 36 Millionen Dollar verkauft wurde, als die wahrscheinlichsten Schuldigen ausgemacht.
In der Welt der Kunstauktionen werden Verkäufe mit Garantien von Auktionshäusern wie Sotheby's für einen bestimmten Betrag getätigt, der dem Schätzwert des Gemäldes entspricht. So wurde beispielsweise der Wert des im Mai verkauften Modigliani auf etwa 150 Millionen Dollar geschätzt, und der garantierte Preis lag aller Wahrscheinlichkeit nach in der Nähe dieses Wertes. Als die Auktion zu Ende ging, lag das siegreiche Gebot nur bei 139 Millionen Dollar, und mit der Käufergebühr machte die Differenz den Berichten zufolge den tatsächlichen Gewinn von Sotheby's "nur geringfügig" aus.
Eine ähnliche Situation ergab sich, als der Picasso zur Versteigerung kam. Der 1932 entstandene Picasso mit dem Titel Buste de Femme de Profil (Femme Ecrivant) wurde auf etwa 45 Millionen Dollar geschätzt, mit einer Garantie für einen Betrag in der Nähe dieser Summe. Doch aufgrund eines "Preisfehlers" ging es an den "unwiderruflichen Bieter" (einen vom Auktionshaus gefundenen Käufer, der ein garantiertes Mindestgebot für das betreffende Gemälde abgibt). Dieses Mal hat Sotheby's nicht nur knapp die Gewinnzone erreicht, sondern angeblich zwischen 6 und 7 Millionen Dollar mit dem Verkauf des Gemäldes verloren.
CNBC weist darauf hin, dass der Kunstmarkt insgesamt stark ist und dass zwei schlechte Verkäufe nicht unbedingt einen Trend ausmachen. Aber es zeigt, dass ein Auktionshaus auch dann Geld verlieren kann, wenn es ein Geschäft im Wert von mehreren zehn Millionen Dollar abschließt.
