Filme des US-Regisseurs Sean Penn, des italienischen Filmemachers Nanni Moretti und des Russen Kirill Serebrennikow konkurrieren unter anderem beim diesjährigen Filmfestival in Cannes um die Goldene Palme. Ein deutschsprachiger Film hat es nicht in die Auswahlliste geschafft, die der Festival-Verantwortliche Thierry Frémaux am Donnerstag in Paris bekannt gab. Das Festival an der Côte d'Azur findet vom 6. bis zum 17. Juli statt.
Sean Penn präsentiert an der Croisette sein Drama "Flag Day" über einen Vater, der ein Doppelleben führt. Nanni Moretti tritt mit dem Drama "Tre Piani" an. Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow zeigt "Petrov's Flu" über eine grippegeplagte Familie, der merkwürdige Dinge widerfahren. Serebennikow war im vergangenen Juni in einem Aufsehen erregenden Prozess in Russland zu einer Bewährungsstrafe wegen angeblicher Unterschlagung öffentlicher Gelder verurteilt worden.
Unter den 24 Filmen im Wettbewerb sind nur vier von Frauen. Dazu gehört "De son vivant" (etwa: Zu seinen Lebzeiten) der französischen Regisseurin Emmanuelle Bercot, in der Catherine Deneuve die Mutter eines krebskranken Sohnes spielt. Die Dreharbeiten mussten unterbrochen werden, weil Deneuve einen leichten Schlaganfall erlitt. Inzwischen ist die 77-Jährige aber wieder wohlauf.
Die US-Schauspielerin und Regisseurin Jodie Foster erhält in Cannes die Goldene Ehrenpalme, wie die Festivalleitung bereits am Mittwoch angekündigt hatte. Die zweifache Oscar-Preisträgerin ("Angeklagt", "Das Schweigen der Lämmer") will demnach persönlich an die Croisette reisen.
Den Jury-Vorsitz in Cannes hat in diesem Jahr der US-Regisseur Spike Lee als erster Schwarzer inne. Der 64-Jährige war dafür bereits im vergangenen Jahr vorgesehen, wegen der Corona-Pandemie fielen die Filmfestspiele 2020 aber aus.
by STEPHANE DE SAKUTIN