WALDBRÄNDE BREITEN SICH WEITER AUS
BILD in der Feuer-Hölle von Rhodos
„Die Brände wurden durch Menschen verursacht“, sagt stellvertretender Feuerwehr-Chef
Rhodos-Stadt - Während sich die Flammenwalze weiter durch die Insel frisst und noch immer viele Urlauber festsitzen, jagen die Behörden auf Rhodos die Feuerteufel. "Die Brände wurden durch Menschen verursacht", erklärte der stellvertretende Feuerwehr-Chef Yiannis Artophios im griechischen TV. "Es wird geprüft, ob sie auf Vorsatz oder Fahrlässigkeit zurückzuführen sind. Personen wurden zu Zeugenaussagen bestellt, weitere werden noch vorgeladen."
Bauplatz für Turbinen und Solarpaneelen?
Die Behörden haben mittlerweile auch den Ursprung des Feuers lokalisiert: Touristenunterkünfte nahe der Stadt Kiotari im Südosten der Insel. Diese Gegend heizt jetzt auch Gerüchte an. Unter Einheimischen heißt es, dass die Regierung Platz für den Bau von Turbinen und Solarpaneelen brauche - ausgerechnet dort, wo die Flammen jetzt Wälder zerstören. Aber: Nach BILD-Infos müssen alle abgebrannten Waldflächen per Gesetz wieder zu Waldflächen werden. Jede mögliche Baugenehmigung für Turbinen oder Solarparks müsste von der Regierung abgesegnet werden - was nicht erlaubt ist.
Flammen außer Kontrolle: Brandherde entfachen erneut
Nur der Pool blieb verschont: Das Rhodos-Feuer zerstörte schon einige Hotels. Und: Diese Brände sind teilweise weiter nicht unter Kontrolle. Wie die BILD-Reporter an der Feuerfront miterlebten, flammen vermeintliche gelöschte Brandherde immer wieder auf - so auch gestern um die Ortschaft Gennadi. Vieh und Wildtiere sind den Flammen schutzlos ausgeliefert.
Touristen in Sicherheit gebracht
Für Touristen bestehe nach Behördenangaben aber keine Gefahr. Nachdem es am Wochenende zu tumultartigen Fluchtszenen gekommen war, wurden mittlerweile viele Touristen ausgeflogen. So setzte der Reiseveranstalter TUI sechs zusätzliche Flugzeuge ein, um Menschen von Rhodos zurück in die Heimat zu bringen. Andere Veranstalter hielten zu diesem Zweck an ihren geplanten Flügen fest, beförderten aber keine Gäste auf die Insel - nur zurück. Nach Hause.