Felix Magath (66) hat im Interview mit dem "Bunte"-Magazin über eine psychisch labile Phase in seinem Leben gesprochen. Im Frühjahr 2011 sei er am Rande einer Depression gewesen. "Ich bin morgens aufgewacht und dachte: 'Heute stehst du nicht auf und bleibst liegen'", erklärt der ehemalige Meistertrainer des FC Bayern. "Mir war alles einfach zu viel. Damals habe ich einen tiefen Abgrund gesehen und um ein Haar wäre ich hineingefallen. Rückblickend muss ich sagen: Das war knapp." Er sei überzeugt, dass einzig seine Familie ihn davor bewahrt habe, krank zu werden.
"Ich hatte ein halbes Jahr auf Schalke hinter mir, in dem ich ständig öffentlich kritisiert wurde und sämtliche negative Emotionen abbekam. Zusätzlich musste ich schlechte Resultate immer allein verantworten", blickt Magath heute auf die Gründe für seine gesundheitlichen Probleme zurück. Das habe ihm stark zugesetzt. "Bei einem damals besseren Verständnis hätte ich wahrscheinlich mit psychologischer Betreuung die Situation anders verarbeiten können." Damals trennte sich Schalke 04 von Magath und er kehrte zum VfL Wolfsburg zurück.
Heute setzt sich der Trainer als Mitgesellschafter einer Klinik für Menschen mit Depressionen und Suchterkrankungen ein. Ob er etwas in seinem Leben bereue? "Natürlich habe ich einiges falsch gemacht. Aber ich kann die Vergangenheit nicht ändern, schaue nach vorn. Das habe ich im Fußball gelernt. Meine Philosophie ist: Es kommt immer etwas Besseres nach."
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111