Ist die FDP innerhalb der Ampel-Koalition gefangen? Die liberale Partei steht vor einer heiklen Situation in der aktuellen Ampel-Regierung. In den vergangenen 750 Tagen seit ihrer Wahl haben die Liberalen einen deutlichen Rückgang ihrer Unterstützung in der Bevölkerung erlebt. Bei der Wahl erreichten sie 11,5 Prozent der Stimmen, nun würden laut Umfragen von Forsa nur vier Prozent die FDP wählen. Dies bringt die Partei unter die kritische Fünf-Prozent-Marke, die für den Eintritt ins Parlament benötigt wird. Steht die Ampel-Koalition vor dem Aus durch Lindner?
Unruhe wächst unter den Liberalen. Ein Mitglied des Bundesvorstands teilte der uns-Zeitung mit, dass die FDP die Koalition verlassen sollte, da sie der Partei schadet. Die Befürchtung besteht, dass die Partei wieder in die außerparlamentarische Opposition gerät, wie es 2013 der Fall war. In Hessen plant bereits der erste Kreisverband, über einen Austritt aus der Ampel-Koalition abzustimmen. Wolfgang Kubicki, ein prominenter FDP-Politiker und Vizepräsident des Bundestages, sieht in den Umfragewerten von vier Prozent eine Warnung. Er betont, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtern darf und die Regierung einsehen muss, dass sie nicht gegen den Willen der Mehrheit entscheiden kann.
Die Partei steckt in einer Zwickmühle, da nur wenige offen über diese Schwierigkeiten sprechen. Ein Mitglied der Bundesführung erklärt, dass die aktuelle politische Ausrichtung die Wähler der FDP verwirrt. Die Partei wird oft als Befürworterin der Grünen wahrgenommen und hat Probleme, die Sozialpolitik der SPD zu bremsen. Jürgen Falten, ein Politikprofessor, gibt der FDP nicht mehr als ein Jahr Zeit zur Erholung. Wenn die Umfragewerte ein Jahr vor der Bundestagswahl nicht besser sind, muss die Partei ernsthaft über einen Austritt aus der Koalition nachdenken. Die FDP sollte sich darauf konzentrieren, das Gleichgewicht gegenüber den Grünen zu halten und die Realität zu verteidigen. Es gibt Diskussionen über einen möglichen Koalitionsaustritt. Während einige einen Austritt aus Angst befürworten, hoffen andere auf eine Verbesserung der Situation innerhalb der Koalition.
