Kopfgeld auf Putins Schlächter! Zunächst war Prigoschin im Kreml unter dem Pseudonym “Putins Koch“ bekannt geworden. Heute gilt er jedoch als Chef der gefürchteten Söldnergruppe “Wagner“. In den letzten Monaten ist der Einfluss und die Macht Prigoschins in Russland stark angewachsen, weil er offen die Fehlschläge der russischen Armee und der Militärführung kritisiert hat. Einige sehen in Prigoschin bereits einen Mann, der Putin die Macht im Kreml streitig machen könnte – wie gefährlich ist Prigoschin?
Viele positive Nachrichten kann Wladimir Putin von der russischen Invasion in der Ukraine nicht vermelden. Die wenigen Erfolge auf dem Schlachtfeld werden meist von Söldnern der Privatarmee Wagner erzielt. Auch aus diesem Grund lässt der russische Präsident Wladimir Putin seinen Freund Jewgeni Prigoschin weitgehend schalten und walten, wie dieser es für richtig hält. Die Freundschaft zwischen Putin und Prigoschin geht zurück bis in Putins Anfangszeit in der Politik bei der Stadtverwaltung von St. Petersburg. Schon damals habe Putin in Prigoschins Restaurant gespeist. Auch dies hat dazu beigetragen, dass Prigoschin, der selbst einige Zeit in russischer Haft verbracht hat, bei der Kreml-Elite den Spitznamen “Putins Koch“ verpasst bekam. Mittlerweile ist Prigoschin kein Unbekannter mehr. So hat das amerikanische FBI ein Kopfgeld auf seine Ergreifung ausgesetzt, weil sich die Trollfabriken des russischen Geschäftsmanns in den US-Wahlkampf eingemischt hatten. Die Öffentlichkeit hatte Prigoschin lange gemieden, bevor kürzlich bestätigte, auch für die in mehreren Ländern operierende Söldnergruppe Wagner verantwortlich zu sein.
In den letzten Monaten ist Prigoschin nun nach und nach aus dem Schatten der Anonymität in die Öffentlichkeit getreten. Ungestraft kritisiert er die russische Militärführung und den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Bei seinen Soldaten der Privatarmee Wagner genießt der Mann ein hohes Ansehen. Auch deshalb wird Prigoschin immer mehr zur Gefahr für Putin. Schließlich kann der ehemalige Koch mittlerweile über Tausende Söldner bestimmen. Angesichts der hohen Verluste im Krieg in der Ukraine hatte Prigoschin zuletzt auch neue Soldaten in russischen Gefängnissen angeworben. Mittlerweile sollen mindestens 40.000 ehemalige Häftlinge für die Wagner-Gruppe in der Ukraine im Einsatz sein. Im Gegenzug hatten diese Männer eine Aufhebung ihrer Gefängnisstrafen erhalten. Mit der wachsenden Macht Prigoschins sehen die Experten mehr und mehr die Gefahr eines Kontrollverlust für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auf jeden Fall dürfte es spannend sein, ob Putins Koch sich im kommenden Jahr bereits bei der anstehenden Präsidentenwahl in Russland aus der Deckung traut oder weiter die Schmutzarbeit für einen voraussichtlich erneut kandidierenden Wladimir Putin erledigen wird.
