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Fast jeder dritte Bahnreisende kommt verspätet an

Fast jeder dritte Bahnreisende kam in Deutschland im vergangenen Jahr mit einer Verspätung von mindestens 15 Minuten ans Ziel. Das geht aus einer Auswertung des Bundesverkehrsminsteriums auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel (Grüne) hervor. Nur 70,6 Prozent der Reisenden im Fernverkehr hatten demnach keine oder nur eine geringe Verspätung.

Die Pünktlichkeit der deutschen ICE-, IC- und EC-Züge sank damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich. 2021 waren nur knapp 20 Prozent der Fahrgäste mit einer Verspätung von mehr als 15 Minuten unterwegs. Die Zahlen zur Reisendenpünktlichkeit zeigen, wie viele Reisende von den Verspätungen betroffen sind. Monatlich veröffentlicht die Bahn bislang nur, wie viele Züge ihren Halt mit einer Verspätung von mindestens sechs Minuten erreichen. Im August lag der Anteil bei 36,6 Prozent.

Grund ist der aktuellen Auswertung zufolge in den meisten Fällen die Überlastung des Bahnnetzes. Rund 60 Prozent der Verspätungen sind demnach belastungsbedingt, wie etwa durch eine Verspätung aus vorheriger Fahrt oder die Verspätung eines vorausfahrenden Zuges. Probleme an der Infrastruktur und Bauarbeiten waren 2022 insgesamt für 17,3 Prozent der Verspätungen verantwortlich, externe Ergnisse wie Unwetter oder Behördeneinsätze für 6,1 Prozent.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte für Freitag Vertreter der Bahn- und Baubranche zu einem "Schienengipfel" geladen. Bei den Gesprächen gehe es darum, "wie die vom Bund bereitgestellten Rekordmittel effizient eingesetzt werden können und welche Voraussetzungen notwendig sind, um möglichst schnell die dringend notwendigen Verbesserungen für Fahrgäste und Güterverkehrsunternehmen zu erreichen", erklärte das Ministerium vorab.

jhm/pe