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Fast jede und jeder Dritte hätte gern Glasfaser-Internet - bekommt aber keins

Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland (30 Prozent) hätten gern einen  Glasfaser-Internetanschluss - können aber keinen bekommen. Sie wohnen entweder außerhalb der Ausbaugebiete (16 Prozent) oder zur Miete (gut 13 Prozent) und hätten daher nur mittelbaren Einfluss auf den Umstieg, erklärte das Vergleichsportal Verivox am Montag in Heidelberg. Bis 2030 will die Bundesregierung Glasfaser flächendeckend ausgebaut haben. 

"Der deutsche Glasfasermarkt entwickelt sich nur langsam, auch wenn sich inzwischen mehr Unternehmen am Ausbau beteiligen", erklärte Verivox. Die höchste Ausbauquote gebe es demnach in Norddeutschland: Rund 25 Prozent der Haushalte verfügten im Norden über einen Glasfaser-Anschluss. In Süddeutschland sind es 16 Prozent. Bundesweit ist jede und jeder Fünfte (19 Prozent) schon ans Netz angeschlossen. 

"In Deutschland wurde sehr lange auf DSL-Vectoring und die aufgerüsteten Kabelnetze gesetzt", erläuterte Verivox. Das erweise sich rückwirkend als Bürde, "weil es Investitionen in neue Technologien weniger dringlich erscheinen ließ". Zwar ziehe der Ausbau mittlerweile an, bisweilen bauten aber mehrere Anbieter in denselben Gebieten aus. Diese Praxis stehe bei der Bundesnetzagentur unter Beobachtung. 

Die Verivox-Umfrage ergab auch, dass 22 Prozent der Befragten offenbar zufrieden mit ihrer aktuellen Verbindung sind. Zumindest gaben sie an, kein Interesse an einer direkten Glasfaser-Verbindung zu haben. Neun Prozent indes haben sich nach eigenen Angaben für einen Anschluss vormerken lassen, knapp elf Prozent sind noch unentschieden. 

mb/ilo