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Familien von als Geiseln gehaltenen Kindern fordern Unterstützung für Freilassung

Familien israelischer Kinder, die von der radikalislamischen Hamas als Geiseln genommen wurden, haben am internationalen Tag der Kinderrechte Unterstützung für die Freilassung der Jungen und Mädchen gefordert. Mehrere hundert Menschen schlossen sich der Protestaktion am Montag in Tel Aviv an, bei der Demonstranten vor den Büros des UN-Kinderhilfswerks Unicef israelische Flaggen, Porträts der Kinder und Stofftiere hochhielten.

Ein Projektor warf große Bilder mit Namen, Gesichtern und Alter der Kinder auf das Gebäude, in dem sich die Unicef-Büros befinden. Teilnehmer riefen "UNO, mach Deine Arbeit!".

"Wie kann es angesichts dieses Horrors sein, dass mein zwölf Jahre alter Junge Eres und Sa'ar, 16, und viele andere Kinder Geiseln sind, brutal als Geiseln genommen, und die Welt schweigt?", fragte Hadas Kalderon. "Große Institutionen wie Unicef schweigen", sagte die Mutter der zwei Jungen. "Wo sind die Rechte meiner Kinder?"

Die Protestaktion fand kurz vor einem Treffen der Familien mit dem israelischen Kriegskabinett und inmitten von Gerüchten über ein mögliches Abkommen über eine Freilassung von Geiseln statt. Die Demonstration wurde durch Luftalarm unterbrochen, der vor von der Hamas gestarteten Raketen warnte.

Am 7. Oktober hatten hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas Israel überfallen und dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge sind mindestens 35 der Geiseln Kinder, 18 von ihnen sind zehn Jahre alt oder jünger.

Als Reaktion darauf begann Israel mit massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, inzwischen sind auch Bodentruppen in das Palästinensergebiet eingerückt. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Beginn der israelischen Angriffe vor rund sechs Wochen rund 13.300 Menschen im Gazastreifen getötet.

mhe/dja