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Familie soll Demenzkrankem 200.000 Euro geklaut haben: Anklage in Berlin erhoben

Weil sie einem Demenzkranken 200.000 Euro gestohlen haben sollen, hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen eine Familie erhoben. Angeklagt sind eine 46-jährige Altenpflegerin sowie ihre beiden Kinder und ihr Ex-Mann, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Sie sollen das Vertrauen des 79-jährigen ausgenutzt und ihn so um das Geld gebracht haben. Das Landgericht in Berlin wird die Anklage nun prüfen und über die Eröffnung einer Hauptverhandlung entscheiden.

Insgesamt werden den vier Beschuldigten 171 Fälle von besonders schweren Computerbetrugs vorgeworfen, die sie in wechselnden Konstellationen begangen haben sollen. Bis zum Tod der Ehefrau des 79-Jährigen im Dezember soll die 46-jährige Angeklagte für deren Pflege verantwortlich gewesen sein, wodurch zwischen ihr und dem Mann ein vertrauensvolles Verhältnis entstanden sein.

Die 46-Jährige soll dies zu eigenen Bargeldabhebungen genutzt haben. Zudem soll sie die Kontodaten des Senioren ihren Familienmitgliedern weitergegeben haben. Einzeln oder gemeinsam griffen diese demnach dann auf die Konten zu.

Von einem Konto sollen sie insgesamt über 55.000 Euro abgehoben haben, von einem weiteren Konto wurden mehr als 101.000 Euro abgebucht. Der Sohn der Frau soll von einem dritten Konto weitere 25.000 Euro genommen haben. In wechselnden Konstellationen sollen die vier Urlaubsreisen bezahlt und Abbuchungen vorgenommen haben. So seien sie an weitere knapp 19.000 Euro gelangt. Die 46-Jährige wurde im Mai festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

ald/bro