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Fäkalien-Krise an spanischen Traumstränden - Urlauber gefährdet! Erste Strand-Abschnitte gesperrt

An einigen spanischen Stränden herrscht derzeit Alarm: Mehrere der beliebten Traumstrände sind wegen gravierender Verschmutzungen durch Fäkalien geschlossen worden. Was ist geschehen?

Probleme mit verschmutztem Wasser an spanischen Stränden

Seit Monaten sehen sich immer mehr Strände mit hohen Bakterienkonzentrationen, insbesondere von Escherichia coli (E. coli), konfrontiert. Besonders betroffen sind die Bereiche Playa Jardín, Playa de Las Teresitas und Playa de Troya. Die anhaltenden Sperrungen, die zum Schutz der Badegäste angeordnet wurden, verdeutlichen das Ausmaß des Problems auf der Insel. Laut einem Bericht der "Generaldirektion für öffentliche Gesundheit“ vom 3. Juli wurde für den gesamten Küstenabschnitt der Playa Jardín ein Badeverbot verhängt. Die Ursache für die Schließungen liegt in der hohen Konzentration von E. coli-Bakterien, die Magen-Darm-Erkrankungen, Atemwegsinfektionen sowie Infektionen von Ohren, Augen, Nasenhöhlen und Haut verursachen können. Das Rathaus von Puerto de la Cruz teilt dem "Diario de Avisos“ mit, dass das Verbot auf unbestimmte Zeit, möglicherweise den gesamten Sommer über, bestehen bleibt – ein schwerwiegendes Problem für die Ferienzeit.

Bevölkerung spricht von politischem Versagen

Der Hauptgrund für die Verschmutzung ist die veraltete Abwasserinfrastruktur. Viele Kläranlagen und Rohre sind nicht für den Massentourismus ausgelegt und können die steigende Menge an Abwasser nicht mehr bewältigen. Das Überlaufen der Anlagen führt dazu, dass Abwasser ins Meer gelangt. Allein die Modernisierung und der Ausbau der Kläranlage in der Region Playa Jardín würde Schätzungen zufolge etwa 25 Millionen Euro kosten. Zusätzlich gefährdet die Abwasserbelastung die Ökosysteme: Der Rückgang von Algen und Seegraswiesen beeinträchtigt den küstennahen Lebensraum, und Bakterien gelangen durch den Verzehr von Fischen in den menschlichen Körper. Das Rathaus von Puerto de la Cruz drängt die kanarische Regionalregierung auf schnelle Lösungen. Die Bevölkerung wirft den Behörden jedoch politisches Versagen vor.