Fachkräfte in der Post- und Paketbranche verdienen im Schnitt rund 20 Prozent weniger als Beschäftigte in der Gesamtwirtschaft. Das seien umgerechnet rund 700 Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Zudem arbeiteten viele Beschäftigte zu unüblichen Zeiten, also beispielsweise nachts oder an Wochenenden.
Als Fachkraft gilt laut Statistischem Bundesamt, wer "üblicherweise eine zwei- bis dreijährige Berufsausbildung durchlaufen" hat. In der Gesamtwirtschaft kommen Fachkräfte auf einen Durchschnittslohn von 3411 Euro brutto. In der Paketbranche sind es nur 2719 Euro.
57 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiteten im Jahr 2022 zudem an Wochenenden, in der Gesamtwirtschaft waren es 30 Prozent. Jeder und jede Siebte arbeitete nachts zwischen 23 Uhr und sechs Uhr. Über alle Branchen hinweg traf das laut den Statistikern nur auf jede oder jeden Zehnten zu.
Zudem seien vergleichsweise viele Erwerbstätige in der Post- und Paketbranche atypisch beschäftigt. Das bedeutet, dass sie entweder befristet, in Teilzeit mit weniger als 21 Wochenstunden oder über Zeitarbeitsfirmen arbeiteten. Sehr hoch ist außerdem der Anteil ausländischer Staatsbürger: 41 Prozent der Erwerbstätigen bei Post-, Kurier- und Expressdiensten hatten 2022 eine ausländische Staatsangehörigkeit - im Vergleich zu 17 Prozent in der Gesamtwirtschaft.
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