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EZB-Präsidentin Lagarde schließt Zinspause nicht aus

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat im Kampf gegen die Inflation eine Zinspause angedeutet. Die EZB gehe mit einer "unvoreingenommenen Haltung" an die nächsten Zinsentscheidungen im September und danach heran, sagte sie am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt am Main. Diese Entscheidungen hingen von den dann verfügbaren wirtschaftlichen Daten ab.

Diese Daten würden darüber entscheiden, "ob wir die Zinsen erhöhen oder ob wir eine Pause machen werden", sagte Lagarde weiter. Eine Zinssenkung in den kommenden Monaten schloss sie aber aus.

Wirtschaftswissenschaftler haben sich bereits für eine Zinspause ausgesprochen. Sie verwiesen auf die Folgen der hohen Zinsen wie die Probleme in der Baubranche und einen Rückgang der Firmenkreditvergabe. Auch Sparkassenpräsident Helmut Schleweis erklärte am Donnerstag, bei den Preisen sei eine "Tendenz zur Beruhigung" zu erkennen, es sei daher Zeit für eine Zinspause.

Die EZB erhöhte die Leitzinsen ein weiteres Mal um 0,25 Prozentpunkte. Der zentrale Leitzins, also der Satz, zu dem Geschäftsbanken sich Geld bei der EZB leihen können, steigt damit auf 4,25 Prozent, der für Sparer wichtige Einlagenzins auf 3,75 Prozent.

ilo/pe