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EZB-Chefin Lagarde stellt weitere Leitzinserhöhung im Juli in Aussicht

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Finanzmärkte am Donnerstag auf weitere Leitzinserhöhungen eingestellt. Die Zentralbank werde "sehr wahrscheinlich" auch im Juli zu diesem Mittel greifen, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde nach einer EZB-Sitzung in Frankfurt am Main. Bei dieser hatte die europäische Zentralbank eine weitere Erhöhung ihrer Leitzinssätze um 0,25 Prozentpunkte beschlossen.

Der Schritt war von Marktbeobachtern angesichts der weiterhin hohen Inflation in der Eurozone erwartet worden. Mit Spannung wurde deshalb vor allem auf Hinweise über den weiteren Kurs der EZB gewartet. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch nach zehn Leitzinserhöhungen in Folge erstmals eine Unterbrechung eingelegt. Sie ließ den Leitzins erstmals seit Beginn März 2022 unverändert.

Höhere Zinsen gelten als Mittel gegen Inflation, da das Wirtschaftswachstum tendenziell dämpfen und so den Preisauftrieb abmildern. Damit belasten sie aber zugleich auch die Konjunktur. Die EZB ging am Donnerstag bereits von einer leichten Abschwächung des Wirtschaftswachstum in diesem und in den kommenden Jahren aus. Sie reduzierte ihre entsprechenden Vorhersage für 2023 von 1,0 auf 0,9 Prozent, für 2024 und 2025 von jeweils 1,6 auf 1,5 Prozent.

"Wir denken nicht über eine Pause nach", fügte Lagarde am Donnerstag nach der EZB-Sitzung vor Journalisten mit Blick auf weitere Leitzinserhöhungen hinzu. So lange es keine signifikanten Änderungen in den Annahmen über die weitere Entwicklung gebe, werde die Zentralbank im Juli die Zinsanhebung fortsetzen. Die EZB sei "noch nicht fertig" mit ihren Bemühungen, die Inflation zu senken.

bro/pe