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Experten sicher – Schulschließungen waren falsch! Professor kritisiert Bundesregierung

Schwere Kritik an den Entscheidungen der Bundesregierung während der Corona-Pandemie übt nun Prof. Nikolaus Haas. Der Direktor der der Abteilung für Kinderkardiologie und Intensivmedizin im Klinikum Großhadern kritisiert vor allem die ständigen Schulschließungen im Verlauf der Pandemie. Der Professor ist sicher: “Ein Kind in Deutschland wird eher vom Blitz getroffen, als dass es wegen einer Covid-Erkrankung auf der Intensivstation landet“

Waren die Schulschließungen nicht notwendig?

Viele Monate war ein Großteil der Schulen in Deutschland im Verlauf der Corona-Pandemie geschlossen worden. Und zwar offenbar völlig zu Unrecht, wie Professor Nikolaus Haas (56) vermutet, der das Infektionsrisiko der Kinder für sehr gering hält. Haas ist sich sicher, dass es statistisch gesehen wahrscheinlicher ist, dass ein Kind vom Blitz getroffen wird, als schwer am Coronavirus zu erkranken. “Die Schließungen von Schulen und Kitas hätten nicht sein müssen, wie Zahlen belegen“, ist sich Haas sicher. Von insgesamt 14 Millionen Kindern in Deutschland waren rund 1.200 am Coronavirus erkrankt. 75 Kinder mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Bis heute waren lediglich 4 Kinder gestorben. Um seine These zu beweisen, sammelte der Mediziner Daten vom Statistischen Bundesamt und wertete diese dann aus. So sterben in Deutschland 55 Kinder pro Jahr bei Verkehrsunfällen, 35 werden ermordet und 49 ertrinken. Mit diesen Aussagen rückt der Professor die Schulpolitik von Bund und Länder in ein schlechtes Licht. Sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten wegen des angeblichen Ansteckungsrisiko der Kinder immer wieder Schulen geschlossen. Wie es scheint, war dies allerdings eine ziemliche Fehleinschätzung!

Bund nicht an Studie interessiert

Denn es macht den Anschein, als wisse die Bundesregierung nicht genau, wie groß das Infektionsrisiko in Schulen und Kitas wirklich ist. Und offfenbar hat man daran auch gar keine Interesse mehr. Denn eine Studie, die darüber Aufschluß geben könnte, wurde nun offenbar abgeblasen. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum planten im März 2021 eine Studie darüber, welche Gefahr wirklich von den Kindern ausgeht. Man wollte bestimmen, wie ansteckend Kinder wirklich sind. Die Forscher waren vor allem daran interessiert, wie viele Viruspartikel im Vergleich zu Erwachsenen die Kinder ausatmen. Aus diesem Grund hatten Aerosolforscher Gerhard Scheuch (66) und Lungenarzt Thomas Voshaar (62) im März 2021 mit dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) telefoniert und um eine Förderung (rund 200 000 Euro) der Studie gebeten. Das Ministerium zeigte sich damals offen. Doch jetzt die Kehrtwende! Nun verlautet aus dem Gesundheitsministerium, dass eine Förderung der Studie

“leider nicht möglich“ sei. Grund dafür sei laut dem Ministerium, “dass kurzfristig keine Ergebnisse zu erwarten sind, die für eine praktische Umsetzung etwa in Kitas unmittelbar geeignet sind“

Experten widersprechen der Bundesregierung

Dies sehen die Experten, wie zu erwarten, ein wenig anders. “Es wäre sehr wichtig zu wissen, dass Kinder weniger infektiös sind. Dann bräuchte man Schulen und Kitas auch nicht mehr schließen“, erklärt Aerosolforscher Scheuch gegenüber der “Bild”-Zeitung. Denn die Folgen der Schulschließungen sind für Millionen von Schülern katastrophal. Dies bestätigt nun auch Kanzleramtsschef Helge Braun. “Wir werden vielleicht die nächsten ein, zwei, vielleicht auch drei Jahre brauchen, um die Probleme, die Corona schulisch verursacht hat, wieder zu beseitigen“, ist sich Braun sicher. Scheinbar wäre dieses Debakel allerdings durch eine richtige Schulpolitik zu verhindern gewesen.

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