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Experten besorgt! – Virologe Gerd Fätkenheuer schließt auch Ausgangssperre nicht mehr aus

Nachdem die Infektionszahlen mit dem gefährlichen Coronavirus auch am Freitag mit 18.600 Infektionen einen neuen Höchstwert erreicht haben, machen sich die Experten Gedanken darüber, ob der ab Montag beginnende Lockdown light diese Zahlen drastisch senken kann. Der Leiter der Infektiologie des Uniklinikums Köln, Gerd Fätkenheuer, will sogar eine komplette Ausgangssperre im Kampf nicht ausschließen, um das Virus in den Griff zu bekommen.

Experten schließen auch schärfere Maßnahmen nicht aus

Können die hohen Infektionszahlen durch die ab Montag geltenden, verschärften Coronamaßnahmen gesenkt werden? Unter den Experten machen sich jedenfalls Zweifel breit. Denn der nächste Schritt wären dann ohne Zweifel noch schärfere Ausgangssperren für die Bevölkerung. “Ich hoffe, wir können das vermeiden. Und ich bin optimistisch. Aber ganz ausschließen kann man eine solche Maßnahme nicht, wenn die Zahl der Neufälle nicht sinkt”, erklärte Fätkenheuer gegenüber der Zeitung “Rheinischen Post”. Mit den bei der Konferenz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer getroffenen Entscheidungen ist der Mediziner weitestgehend einverstanden. “Es war völlig richtig und notwendig, solche Maßnahmen zu ergreifen. Ohne diesen Schritt bekommen wir die Zahlen nicht runter”, ist sich Fätkenheuer sicher.

Hospitäler könnten ihre Kapazitätsgrenzen erreichen

Nach Meinung des erfahrenen Mediziners sei es lediglich eine Frage der Zeit, bis in vielen Krankenhäusern die Grenze der Kapazitäten erreicht werden, wenn man sich nicht endlich zum Gegensteuern entscheidet. “In Frankfurt etwa, das höre ich von Kollegen, ist es schon so weit, dass die Kliniken voll ausgelastet sind.” Aus diesem Grund ist es aus Fatkenheuers Meinung gefährlich, “nur auf die Zahl der belegten Intensivbetten zu schauen. In diesem Fall kämen die jetzigen Gegenmaßnahmen sogar ein wenig zu spät, da trotz der jetzt beschlossenen Maßnahmen der Anstieg der Fälle auch in den nächsten Tagen erst einmal ungebremst weitergehen werde.

Der Experte rechnet mit einem Zeitraum von zehn bis 14 Tagen, bevor eine Wende zu erkennen sein wird. “Das ist die Probe aufs Exempel. Sonst müssen wir noch nachlegen, so hart es auch für viele ist”, macht der Mediziner deutlich. Bleibt also zu hoffen, dass die nun beschlossenen Maßnahmen greifen, bevor die Situation sich noch weiter verschärft.

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