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Exfrau mit mehr als 50 Messerstichen getötet: Prozess gegen 60-Jährigen in Kiel

Wegen der mutmaßlichen Ermordung seiner Exfrau muss sich ein 60-Jähriger seit Dienstag vor dem Landgericht im schleswig-holsteinischen Kiel verantworten. Die Anklage wirft dem Mann vor, sein Opfer im Februar mit mehr als 50 Messerstichen getötet und die Leiche in einem Graben an einem Feldweg abgelegt zu haben. Tathintergrund war nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft, dass der Beschuldigte die Scheidung von seiner Frau nach deutschem Recht nicht akzeptieren wollte.

Nach Angaben eines Gerichtssprechers bestritt der Angeklagte die Tat zum Prozessauftakt über seinen Verteidiger. Darüber hinaus wollte der Mann sich demnach nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen äußern. Für das Verfahren wurden zunächst noch 14 weitere Verhandlungstermine bis Dezember angesetzt, im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe.

Laut Anklage ereignete sich die Tat am 1. Februar, nachdem der Beschuldigte und seine im schleswig-holsteinischen Rendsburg lebende 42-jährige Exfrau gemeinsam in einer Schule waren. Nach früheren Angaben der Polizei wurde die Frau damals vermisst gemeldet, nachdem sie ihre Kinder zur Schule gebracht hatte und dann nicht wie üblich nach Hause gekommen war. Es wurde gefahndet.

Die Polizei suchte damals öffentlich nach der verschwundenen Mutter und bat die Bevölkerung um Mithilfe. Ihre Leiche wurde nach knapp zwei Wochen von Spaziergängern in einem Wassergraben an einem Feldweg bei Klein Bennebek rund 20 Kilometer nordwestlich von Rendsburg entdeckt. Ihr Exmann wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen und kam in Untersuchungshaft.

bro/cfm