Der Ex-Präsident, seine Söhne sowie leitende Mitarbeiter hätten den Wert des Unternehmens in Geschäftsberichten systematisch zu hoch angesetzt, um zu günstigeren Konditionen an Kredite und Versicherungsverträge zu kommen, hieß es in einer vorläufigen Entscheidung von Richter Judge Arthur Engoron am Dienstag.
Beispielsweise habe Trump die Größe seiner Wohnung im Trump Tower jahrelang mit rund 2800 Quadratmeter angegeben, obwohl sie nur gut 1000 Quadratmeter groß war. Dadurch sei die Immobilie um bis zu 200 Millionen US-Dollar überbewertet gewesen. Der Wert seines Anwesens Mar-a-Lago in Florida soll in den Finanzdokumenten sogar um 2300 Prozent aufgebläht worden sein.
Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James hatte in ihrer zivilrechtlichen Anklage angeführt, Trumps Unternehmen habe die Vermögenswerte um insgesamt 2,2 Milliarden Dollar aufgebläht.
Doch nach dem Richterspruch am Dienstag – bei dem Trump praktisch bereits des Finanzbetruges schuldig gesprochen worden ist – geht es jetzt weitgehend nur mehr um das Ausmaß der Strafzahlung. Der Richter befand bereits, dass die Aktenlage eindeutig sei. James fordert 250 Millionen Dollar Bußgeld!
Was Trump über den Verwundeten gesagt haben soll, mag man kaum glauben. Zumindest aktuelle Umfrage-Werte bestätigen diesen Höhenflug! Trump ficht seit Jahrzehnten zahlreiche Konflikte mit der US-Justiz aus. Schon als Baumogul war er in Rechtsstreitigkeiten verstrickt. Besonders seit dem Ende seiner Präsidentschaft kämpft Trump an mehreren Fronten mit juristischen Problemen oder mit Untersuchungen, die rechtliche Konsequenzen für den 77-Jährigen haben könnten. In den letzten Monaten wurden vier strafrechtliche Anklagen gegen den Republikaner eingebracht: wegen Schweigegeldzahlungen (New York), Versuchen der Wahlmanipulation (Georgia und Washington D.C.), sowie der mutmaßlich widerrechtlichen Aufbewahrung von Akten aus dem Weißen Haus.
Ob das New Yorker Finanzverfahren tatsächlich wie geplant am Montag beginnen kann, ist aber noch unklar. Ein Landesberufungsgericht hatte vor drei Monaten befunden, dass einige der Vorwürfe inzwischen verjährt seien. Trump hatte eine Verschiebung des Verfahrens beantragt. Eine Entscheidung des Berufungsgerichts dazu wird im Laufe dieser Woche erwartet.