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Ex-Präsident der Zentralafrikanischen Republik zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt

Der im Exil lebende frühere Präsident der Zentralafrikanischen Republik, François Bozizé, ist in Abwesenheit zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden. Er wurde unter anderem der "Verschwörung" und "Rebellion" für schuldig befunden, wie aus dem Urteil des Berufungsgerichts in der Hauptstadt Bangui hervorgeht, das die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte.

Zwei von Bozizés Söhnen und 20 weitere Mitangeklagte, darunter Rebellenführer, wurden demnach ebenfalls am Donnerstag in Abwesenheit verurteilt. Alle wurden dem Urteil zufolge zudem der "Gefährdung der inneren Sicherheit des Staates" und des "Mordes" für schuldig befunden. Das Urteil enthielt weder nähere Angaben über die den Verurteilten zur Last gelegten Verbrechen noch die betreffenden Zeiträume.

Der christliche Bozizé hatte im Jahr 2003 durch einen Putsch die Macht in der Zentralafrikanischen Republik übernommen. 2013 war er von der überwiegend muslimischen Rebellengruppe der Séléka gestürzt worden. Der 76-Jährige lebte bis zum März dieses Jahres im Exil im Tschad, ehe er nach Guinea-Bissau ging. Er steht einer Allianz von Rebellengruppen (CPC) vor. Ein Versuch Bozizés, im Jahr 2020 für das Präsidentenamt zu kandidieren, scheiterte, da das Wahlgericht ihn von der Wahl ausschloss.

Im Jahr 2018 bat der heutige Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadéra, Russland um Unterstützung bei der Abwehr einer Offensive der CPC. Moskau entsandte daraufhin hunderte Kämpfer der Söldnertruppe Wagner, die an der Ausbildung der Streitkräfte beteiligt waren. Die Wagner-Söldner trugen wesentlich dazu bei, die Rebellen zurückzudrängen.

Die Zentralafrikanische Republik mit ihren 5,5 Millionen Einwohnern ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Das Land hat bereits mehrere Putsche erlebt.

mhe/kas