Magdeburg – Der einstige "Mister Germany“ und verurteilte Reichsbürger Adrian Ursache (49) hat nach Verbüßung seiner Haftstrafe wegen versuchten Mordes an einem Polizisten das Gefängnis verlassen. Nun wird er von 80 Polizisten bewacht - warum?
Am Montagmittag wurde Ursache, der einst als schönster Mann Deutschlands galt, aus der Justizvollzugsanstalt entlassen. Doch es waren nicht nur seine Mutter und Angehörige, die auf ihn warteten – auch etwa zwei Dutzend Polizeibeamte standen bereit, um mögliche Gefahren zu verhindern. Insgesamt überwachen ihn 80 Polizisten, da Ursache als äußerst gefährlich eingestuft wird. Bereits während seiner Haftzeit drohte Ursache damit, nach seiner Entlassung Rache an Polizei und Justiz zu üben und sprach sogar von Mord. Die Experten des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt nehmen diese Drohungen ernst, weshalb die Polizei umfangreiche Überwachungsmaßnahmen eingeleitet hat.
Adrian Ursache wurde 1998 als gebürtiger Rumäne zum "Mister Germany“ gekürt und führte zunächst ein scheinbar glamouröses Leben. Er heiratete eine Schönheitskönigin, wurde Vater und versuchte sich als Geschäftsmann in der Handy- und Solarbranche. Doch wirtschaftlicher Erfolg blieb aus, Schulden türmten sich auf, und schließlich wurde die Zwangsvollstreckung seines Hauses in Reuden bei Zeitz angeordnet.Im Jahr 2014 erklärte Ursache das Grundstück seines Hauses zum „Königreich Ur“ und ernannte sich selbst zum
obersten Souverän, wobei er Polizisten und Gerichtsvollziehern den Zutritt verbot. Eine Woche vor der geplanten Zwangsräumung drohte er öffentlich, jeden zu töten, der sein "Reich“ betrete.
Am 25. August 2016 eskalierte die Situation, als 200 Polizeibeamte, darunter ein Spezialeinsatzkommando, in Reuden einrückten. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem Ursache auf einen SEK-Beamten schoss. Der Schuss prallte glücklicherweise am Helmvisier des Polizisten ab, doch auch Ursache wurde verletzt und ins Haftkrankenhaus Leipzig gebracht. Das Landgericht Halle verurteilte Ursache später wegen versuchten Mordes an einem Polizisten zu sieben Jahren Haft.
Ein Mitgefangener berichtete gegenüber der BILD-Zeitung, dass Ursache nach seiner Entlassung plant, sein ehemaliges Grundstück zurückzuerlangen und sich an den Menschen zu rächen, die nun dort leben. Auch Justizbediensteten und der Anstaltsleiterin soll er mit Mord gedroht haben. Aufgrund dieser Bedrohungen steht Ursache unter strenger Überwachung und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Direkt nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt wurde ihm eine elektronische Fußfessel angelegt.