Er lag Monate im Krankenhaus
Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm (84, CDU) ist “an Armen und Beinen gelähmt”. Das gab er selbst in einem Gastbeitrag in der Wochenzeitung “Die Zeit” bekannt. Er habe sich im vergangenen Jahr eine Blutvergiftung zugezogen und sei anschließend ins Koma gefallen. Nach Monaten im Krankenhaus durfte er in der vergangenen Woche wieder nach Hause. Er nehme das Urteil nicht ganz so ernst, wie er eigentlich müsste, sagt der ehemalige Politiker in dem Text, den er seiner Frau Marita diktiert habe.
Sein Lebensgefühl akzeptiere nicht, auf Dauer gelähmt zu sein. “Ich fühle mich wie eine Marionette, der sie die Fäden gezogen haben, so dass ihre Teile zusammenhanglos in der Luft baumeln”, erzählt Blüm über seine Erkrankung. Aus Bagatellen, wie einem leichten Jucken unter dem Auge, würden Problemfälle. Seit seiner Erkrankung beurteile er manche Ereignisse seines Lebens anders als bisher und der Rollstuhl sei die Wasserscheide. Nun habe er sich in die Arme der Familie geflüchtet: “Ich bin daheim.”
Norbert Blüm war unter Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) von 1982 bis 1998 Bundesminister für Arbeit und Soziales und galt während seiner aktiven Zeit als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Legendär wurde sein leicht abgewandelter Satz “Die Rente ist sicher”, der einer seiner Plakatkampagnen entlehnt wurde. Wörtlich hieß der Spruch dort “Denn eins ist sicher: die Rente”.
(dr/spot)