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Ex-Kanzler Gerhard Schröder jammert "Sowas macht man nicht!" - Alt-Kanzler ist beleidigt!

Die politischen Karrieren von Gerhard Schröder (79, SPD) und dem aktuellen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (67) haben sich von Hannover bis nach Berlin verflochten. Schröder hatte die politische Entwicklung von Steinmeier maßgeblich beeinflusst, doch heutzutage scheinen sie sich nicht einmal mehr zu Geburtstagen zu gratulieren. Der ehemalige Kanzler beklagt sich nun: "Das macht man nicht!" Hier sind die Hintergründe:

Enttäuschung Schröders über Bundespräsident Steinmeier

In einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) drückte Schröder seine Enttäuschung über das Auseinanderleben vieler seiner politischen Wegbegleiter aus, insbesondere die Distanzierung von Steinmeier. Vergangenes Jahr wurde berichtet, dass Steinmeier Schröder nicht zum Geburtstag gratuliert hatte und erklärte, dass sie sich in den 17 Jahren seit Schröders Amtszeit voneinander entfernt hätten. Steinmeier sieht Schröders enge Bindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) und seine Unterstützung für russische Energieunternehmen als Ursache für diese Entwicklung. Schröder wird als enger Freund von Putin und als Lobbyist für diese Firmen angesehen, und das sogar seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Politische Mitstreiter distanzieren sich von Schröder

Ein Großteil seiner einstigen Mitstreiter hat sich von Schröder distanziert, ihm wurden Ehrentitel entzogen und es gab sogar Aufrufe aus seiner eigenen Partei, ihn aufgrund seiner Verbindungen zum Kreml auszuschließen. Im SZ-Interview hinterfragte Schröder, warum man nicht Politik und persönliche Beziehungen trennen könne und nannte diejenigen, die dazu nicht in der Lage seien, "arme Menschen".

Zwar räumte Schröder ein, dass er sich durch die Ablehnung und Kritik an ihm persönlich belastet fühle, er betonte jedoch, dass diese nicht ausreichend sei, um seine Meinung zu ändern oder sein Wohlbefinden zu beeinträchtigen. Rückblickend betrachtet er seine Beziehung zu Putin und zur russischen Gasindustrie als vorteilhaft für Deutschland, da es wirtschaftlich von der Zusammenarbeit profitiert habe.

Schröder bewertet Putins Angriffskrieg in der Ukraine als Fehler

Er gestand ein, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ein Fehltritt war, betonte aber gleichzeitig, dass er deshalb nicht so tun werde, als hätte er nie eine Freundschaft mit dem russischen Präsidenten gepflegt. Im Mai wurde Schröder gemeinsam mit seiner Ehefrau Soyeon Schröder-Kim (55), AfD-Chef Tino Chrupalla (48) und seinem Vorgänger Alexander Gauland (82) bei den Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" in der russischen Botschaft gesehen, während Russland einen Krieg gegen die Ukraine führte.