Post aus dem Bundeskanzleramt, Blumengrüße aus Moskau: Der Russland-Lobbyist Gerhard Schröder, enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71), feierte am Sonntag seinen 80. Geburtstag. Statt eines offiziellen Staatsempfangs empfing der ehemalige Bundeskanzler die Gäste zu Hause in Hannover. Und Putin ließ sich nicht lumpen!
Passend dazu wurde er von den ersten Gratulanten des Tages begrüßt, die mit einem schwarzen Mercedes-Van mit russischen Diplomaten-Kennzeichen vorfuhren: Mitarbeiter der russischen Botschaft überreichten ein Blumenbouquet und weitere Geschenke. Der mutmaßliche Absender: Wladimir Putin selbst! Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bleibt Schröder weiterhin bei der Gasfirma des Kreml-Diktators angestellt und bezieht weiterhin Einkommen aus dieser Quelle. Als der russische Van mit abgedunkelten Scheiben gegen 10 Uhr morgens vor Schröders Privathaus im Zooviertel von Hannover ankam, wurden die russischen Gäste von Bundeskriminalamtbeamten in den Hinterhof geleitet, direkt zu Schröder. Unter den Gästen war auch der prominente Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (64), heute Leiter der "Atlantik-Brücke", die die deutsch-amerikanische Freundschaft fördert. Gabriel erschien um 11:06 Uhr mit einem blau-weiß verpackten Geschenk an Schröders Tür und verließ das Anwesen nach 28 Minuten.
Was Gabriel seinem Vorgänger als niedersächsischer Ministerpräsident und ehemaliger SPD-Chef überreichte, blieb privat. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) schickten kurze Glückwunschbriefe zum Geburtstag, ebenso wie Schröders Ex-Frau Doris Schröder-Köpf (60), die auch Abgeordnete in seinem Wahlkreis ist. Schröder feierte frühere Geburtstage persönlich mit Putin, der ihn herzlich begrüßte und umarmte. Laut "Table Media" soll am Ende des Monats eine Feier im Berliner Promi-Restaurant "Borchardt" stattfinden, zu der Schröders ehemaliger Intimfeind Oskar Lafontaine (80) samt seiner Frau Sahra Wagenknecht (54), Ex-Kanzleramtschef Bodo Hombach (71), Ex-Innenminister Otto Schily (91) und der frühere BILD-Chefredakteur Kai Diekmann (59) erwartet werden.
Am Nachmittag besuchte auch Heino Wiese das Schröder-Haus. Wiese und Schröder waren langjährige Freunde und teilten sich eine VIP-Loge bei Hannover 96 im Fußballstadion. Wiese, der auch mit dem heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verbunden ist, unterstützte Schröder in der Heimat-SPD. Beide verbindet auch eine besondere Zuneigung zum Kreml. Wieses Beratungsfirma war eine Anlaufstelle für russische Verbindungen, obwohl er nach der russischen Invasion seine Position als Putin-Honorarkonsul in Deutschland aufgab, im Gegensatz zu seinem Freund Schröder.