Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn sieht die Gewerkschaft EVG nach zwei intensiven Verhandlungstagen eine Annäherung. "Stand heute sind wir unserem Ziel, einen Tarifabschluss zu erreichen, der für alle Beschäftigten gilt, einen Schritt nähergekommen", sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Mittwoch in Berlin. Jedoch lägen die größten Herausforderungen "noch vor uns", fuhr er fort. Abschließende Vereinbarungen seien noch nicht erzielt worden.
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatten zu Beginn der Woche ihre Tarifverhandlungen wieder aufgenommen. Die Gespräche sind bis Freitag angesetzt. Die Tarifverhandlungen laufen bereits seit Ende Februar, zwei Mal wurde begleitend dazu schon gestreikt.
Noch immer fehlten entscheidende Punkte, verdeutlichte die EVG: "Bislang haben wir noch nicht über die zu vereinbarende Lohnerhöhung und die Laufzeit des neuen Tarifvertrages verhandelt", erklärte Loroch. Hier liege "viel Konfliktpotenzial", denn die Erwartungshaltung der Beschäftigten sei groß – "und damit auch die Streikbereitschaft".
Die EVG verlangt bei zwölf Monaten Laufzeit zwölf Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten, aber mindestens 650 Euro mehr. Die Bahn bietet bislang eine rein prozentuale Erhöhung von zwölf Prozent für untere, zehn Prozent für mittlere und acht Prozent für höhere Einkommen sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro an.
Die EVG beharrt vor allem auf der Mindesterhöhung, von der die unteren Einkommen profitieren würden. Sie stößt sich außerdem an der angebotenen Laufzeit von 24 Monaten im Angebot der Bahn.
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