Nach der Absage des Warnstreiks bei der Deutschen Bahn am Wochenende will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nun sehr schnell über die Fortsetzung der Tarifverhandlungen sprechen. Die EVG habe die Bahn "kurzfristig für Dienstag" zu Tarifgesprächen in kleiner Runde eingeladen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Die Verhandlungen müssten jetzt "konstruktiv" geführt werden. Dazu müssten "ganz schnell" die Grundlagen gelegt werden.
Der ab Sonntagabend für 50 Stunden geplante Warnstreik war am Samstagnachmittag abgesagt worden. Die EVG setzte ihn nach einem vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main erzielten Vergleich mit der DB vorerst aus. Beide Seiten hätten in dem Vergleich "ihren Willen zur konstruktiven Fortsetzung der Tarifverhandlungen zum Ausdruck gebracht", erklärte die EVG.
Verhandlungsführer Kristian Loroch äußerte sich am Montag weiterhin misstrauisch. Die Deutsche Bahn habe vor dem Arbeitsgericht "unmissverständlich" erklärt, unsere Forderungen zum Mindestlohn zu erfüllen. "Vor diesem Hintergrund können wir nun in die Verhandlungen eintreten – sofern der Arbeitgeber Wort hält." Ansonsten sei die Gewerkschaft "jederzeit in der Lage, wieder zu einem Streik aufzurufen und das auch schon ab Mittwoch".
Die nächste offizielle Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn findet am 23. und 24. Mai 2023 in Fulda statt.
ilo/bk