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EVG fordert vor Beginn von neuer Tarifrunde neues Angebot der Bahn

Vor Beginn der vierten Tarifverhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn (DB) in Fulda hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein neues und verbessertes Angebot gefordert. "Das, was bislang auf dem Tisch liegt, ist nicht das, was die Kolleginnen und Kollegen wollen", sagte Verhandlungsführer Kristian Loroch. Er betonte erneut die Bereitschaft der Beschäftigten, "jederzeit" zu streiken. Sollten "echte Fortschritte" ausbleiben, "kann ich für nichts garantieren".

Die vierte Verhandlungsrunde sollte am Nachmittag beginnen, geplant sind die Verhandlungen bis Donnerstag. "Wir wollen inhaltlich vorankommen", versicherte Loroch. Deshalb habe die EVG der Bahn bereits signalisiert, dass sie zu einem weiteren Termin im Juni bereit sei. "Die Themen sind komplex, für einen guten Abschluss brauchen wir sicher noch einiges an Zeit", erläuterte Loroch. "Wir wollen bis zum Sommer fertig werden und drücken deshalb aufs Tempo."

Die EVG verlangt zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr als soziale Komponente und zwar bereits in diesem Jahr. Die Bahn ist ihrerseits zu Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent ab März 2024 und zu Einmalzahlungen in diesem Jahr bereit. Sie möchte eine Laufzeit von 27 Monaten.

"Für uns ist wichtig, dass es noch in diesem Jahr eine Lohnerhöhung gibt, mit einem ordentlichen Mindestbetrag, weil der vor allem den unteren Lohngruppen zugute kommt", fasste Loroch am Dienstag noch einmal zusammen. Davon sei im Angebot der Bahn "nichts" zu finden. Eine erste Lohnerhöhung erst ab März 2024 "würde ein ganzes Jahr ohne einen Cent mehr in der Tabelle bedeuten. Das geht überhaupt nicht", kritisierte der Gewerkschafter.

Die EVG hatte im Tarifstreit für Mitte Mai zu einem 50-stündigen Warnstreik aufgerufen. Nach einem vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main erzielten Vergleich mit der Bahn setzte sie den Ausstand vorerst aus und lud die Bahn kurz darauf zu einem Gespräch in kleiner Runde ein, um die Grundlagen für "konstruktive" Tarifverhandlungen zu legen. Dieses Gespräch fand vergangene Woche statt. 

EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay erklärte am Dienstag, auch die Tarifverhandlungen mit anderen Eisenbahnunternehmen sollten "zügig" fortgeführt werden. "Hier gilt es, die Angebote so zu synchronisieren, dass wir am Ende für die Branche einen einheitlichen Tarifabschluss erreichen."

ilo/hcy