Ich nehme an, wenn man Milliarden wert ist, möchte man das bis zu seinem Todestag widerspiegeln und dann noch etwas mehr. Das erklärt vielleicht den neuen Trend, dass die Reichen und Mächtigen ihre Beerdigungen nutzen, um ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Von vergoldeten Särgen im Wert von 60.000 Dollar, die in Rolls Royces zum Friedhof geliefert werden, bis hin zu Beerdigungen an exotischen Orten - den Milliardären von heute mangelt es nicht an Möglichkeiten, ihr Geld auch nach ihrem Tod auszugeben.
Es gibt eine neue Nischenindustrie von Beratern, die bereit sind, die Nachfrage nach diesen verschwenderischen Beerdigungen zu befriedigen. Sogar einige Vermögensverwalter bereiten ihre Kunden darauf vor, indem sie ihnen raten, sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen und die von ihnen gewünschte Beerdigung zu planen. Das hilft nicht nur der trauernden Familie, sondern ist auch ein Steuervorteil. Die üppige Beerdigung ist für wohlhabende Menschen zur letzten Demonstration ihrer Macht und ihres Reichtums geworden.
Beispiele für diese übertriebenen Feiern des Lebens sind Ständchen von einem Gospelchor. Andere fliegen ihre Angehörigen an einen exotischen Ort, damit sie zusehen können, wie der Leichnam auf das Meer hinausgeschoben und wie ein Wikinger in Brand gesteckt wird. Speziell angefertigte Rolls Royce Phantom VII Leichenwagen mit einer Flotte von 25 passenden Rolls Royce Limousinen sind im Besitz des Bestattungsunternehmens A.W. Lymn in Großbritannien und nach eigenen Angaben international begehrt. Nach Angaben des Bestattungsunternehmens haben sie Anfragen erhalten, die Autos nach Russland, in die USA und an viele andere Orte zu fliegen.
Bei der kürzlichen Beerdigung eines Modedesigners versammelte der Veranstaltungsplaner 120 Gospelsänger, die den Sarg besangen, als er aus der Kirche getragen wurde. Bei einer anderen Beerdigung trat eine Marschkapelle auf, und einmal ließ der Planer eine Halle im Lincoln Center mit blauen Hortensien bedecken, so dass sie wie das Haus seines verstorbenen Kunden in den Hamptons aussah.
Bei der Beerdigung eines Weltklasse-Boxtrainers sprangen Profiboxer in Anzügen in den Ring und lieferten sich ein Sparring, während die Leiche hinausgetragen wurde.
Natürlich sind diese Beerdigungen nur auf Einladung möglich, ähnlich wie eine Hochzeit.
Wer für immer in einer Krypta unter der New Yorker St. Patrick's Basilika begraben werden möchte, muss 7 Millionen Dollar bezahlen. Offenbar haben drei prominente Familien ihr Interesse an dieser ewigen Ruhestätte bekundet, die eine der letzten Stellen für Ganzkörperbestattungen in Manhattan ist. Wenn Sie an dieser Option interessiert sind, sollten Sie zugreifen, denn die Krypta ist ziemlich exklusiv. Sie kann nur neun Särge und 10 kremierte Überreste aufnehmen.
Und wirklich, die Ewigkeit in einem vergoldeten Sarg in den Katakomben unter einer 200 Jahre alten Kirche zu verbringen, sendet eine letzte Botschaft darüber, wie wichtig Sie Ihr Leben auf der Erde fanden.
