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Evakuierung von Ausländern aus dem Gazastreifen wieder aufgenommen

Nach zweitägiger Unterbrechung haben am Sonntag wieder einige ausländische oder binationale Staatsbürger den Gazastreifen verlassen können. "50 Binationale haben Rafah überquert", berichtete der dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende Fernsehsender Al-Kahera News. Zudem seien sieben verwundete Palästinenser über den einzigen nicht von Israel kontrollierten Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten gebracht worden.

Auch die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Hamas bestätigte die erneuten Ausreisen. Die von ihr dominierte Regierung des Palästinensergebietes hatte am Samstagabend "alle Menschen mit ausländischen Pässen und auf Evakuierungslisten" aufgefordert, sich zu dem Grenzübergang zu begeben.

Im Gazastreifen sitzen seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober viele ausländische und binationale Staatsbürger fest. Für sie sowie für einige verletzte Palästinenser war am 1. November erstmals der Grenzübergang Rafah für die Ausreise geöffnet worden. Zuvor hatten nur Hilfskonvois die einzige nicht von Israel kontrollierte Grenze vom Gazastreifen passieren können.

Seit dem 1. November haben mehrere hundert Ausländer den Gazastreifen über Rafah verlassen können. Allerdings ist der Grenzübergang nicht täglich geöffnet, am Freitag und Samstag beispielsweise blieb er geschlossen.

Am 7. Oktober waren hunderte Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen und hatten beim Angriff auf mehrere Ortschaften und ein Musikfestival Gräueltaten an Zivilisten verübt. Bei dem schlimmsten Angriff in der Geschichte des Landes wurden israelischen Angaben zufolge etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln genommen.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel der Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und Ziele der Islamisten im Gazastreifen angegriffen. Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit Beginn des Krieges dort mehr als 11.000 Menschen getötet. Rund die Hälfte der 2,4 Millionen Palästinenser im Gazastreifen ist innerhalb des abgeriegelten Gebietes auf der Flucht - ohne Möglichkeit, es verlassen zu können.

jes/ans