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Europol: Mutmaßlicher Anführer von Hackergruppe bei Razzien in Ukraine gefasst

Polizisten aus Deutschland, den USA, der Ukraine und anderen Ländern haben bei Razzien in der Ukraine den mutmaßlichen Anführer einer berüchtigten Hackergruppe festgenommen, die von der Ukraine aus hunderte Millionen Euro von ihren Opfern erpresst hat. Wie die europäische Polizeibehörde Europol am Dienstag in Den Haag mitteilte, durchsuchten Sicherheitskräfte 30 Grundstücke im Westen und im Zentrum der Ukraine, darunter in Kiew, Tscherkassy am Dnipro sowie in Winnyzja und Riwne. 

Bei den Razzien, die bereits am Dienstag vergangener Woche stattfanden, habe die Polizei den 32-jährigen mutmaßlichen Anführer der Hackergruppe sowie vier mutmaßliche Komplizen festgenommen, erklärte Europol. Zur Unterstützung der örtlichen Polizei wurden mehr als 20 Ermittler aus Deutschland, Frankreich, Norwegen und den USA nach Kiew entsandt. 

"In einem beispiellosen Einsatz haben sich die Strafverfolgungs- und Justizbehörden aus sieben Ländern mit Europol und Eurojust zusammengeschlossen, um den Schlüsselfiguren hinter bedeutenden Ransomware-Operationen das Handwerk zu legen und sie festzunehmen", erklärte Europol. Der Einsatz sei in einer "kritischen Zeit" erfolgt, da die Ukraine "mit den Herausforderungen der russischen Militäraggression gegen ihr Territorium zu kämpfen hat", hieß es weiter.

Bei Angriffen mit Ransomware verschlüsseln Hacker die Daten von betroffenen Unternehmen, Privatleuten oder Behörden und verlangen dann ein Lösegeld zur Freigabe der Daten.

Die Hackergruppe attackierte Unternehmen und andere Einrichtungen in 71 Ländern und infizierte rund 250 Server, was laut Europol zu Verlusten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro führte. 

ck/yb