Im Zusammenhang mit mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlagsplänen auf den Kölner Dom liegt ein europäischer Haftbefehl gegen einen in Gewahrsam genommenen 30-jährigen Tadschiken vor. Der europäische Haftbefehl erging auf Initiative Österreichs, wie ein Sprecher der Kölner Polizei am Sonntag sagte.
Bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln sei das Auslieferungsverfahren anhängig. Das Amtsgericht habe daraufhin eine sogenannte Festhalteanordung erlassen, der Tatverdächtige sei in die Justizvollzugsanstalt Köln überstellt worden.
Der 30-Jährige war an Heiligabend in Wesel in Gewahrsam genommen worden. An Silvester hatte die Polizei Köln drei weitere Festnahmen bekanntgegeben, zudem wurde am selben Tag in Bochum ein 41-jähriger Deutsch-Türke in Gewahrsam genommen. Drei kamen wieder auf freien Fuß, zwei befanden sich bislang im sogenannten Langzeitgewahrsam.
Die Sicherheitskräfte in Köln waren wegen einer Terror- und Anschlagswarnung seit Weihnachten in Alarmbereitschaft. Nach einem "Gefahrenhinweis" hatte die Polizei am Tag vor Heiligabend den Dom mit Spürhunden durchsucht. Sprengstoff wurde dabei nicht gefunden. Die Weihnachtsmessen fanden unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt. Auch rund um den Jahreswechsel waren etwa 1000 Polizeibeamte rund um den Dom im Einsatz.
Auch in Wien wurden laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA an den Weihnachtsfeiertagen drei Verdächtige festgenommen. Ihnen wird demnach vorgeworfen, einem radikalislamischen Terror-Netzwerk anzugehören, das Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom erwogen haben soll.
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