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EU-Fischereiminister vereinbaren deutliche Anhebung der Fangquoten in der Nordsee

Die EU-Fischereiminister haben sich für viele Arten auf eine deutliche Anhebung der Fangquoten im kommenden Jahr in der Nordsee geeinigt. Angehoben werden die Fangmengen der für Deutschland besonders wichtigen Bestände Hering, Kabeljau, Seelachs, Schellfisch und Scholle, wie aus der Einigung vom Dienstag hervorgeht. Bei Schellfisch fällt die Quote im kommenden Jahr 66 Prozent höher aus, bei Hering um 30 Prozent und bei Kabeljau um zwölf Prozent.

Die EU-Fischer dürfen im kommenden Jahr so beispielsweise insgesamt 209.000 Tonnen Hering fangen, auf deutsche Fischer entfallen davon rund 48.500 Tonnen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium erklärte. Bei der Makrele, die von allen Küstenstaaten des Nordostatlantiks gemeinsam bewirtschaftet wird, sinkt die Fangmenge den Angaben zufolge leicht um neun Prozent.

"Für viele von der deutschen Kutterfischerei genutzte Bestände gibt es dabei gute Nachrichten", erklärte der Deutsche Fischereiverband. "Hier zeigt sich deutlich, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der letzten Jahre Früchte trägt und den Fischern und Verbrauchern steigende Fangquoten bringt."

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nannte die Nordsee-Fangquoten "völlig unzureichend" für den Schutz wichtiger Fischpopulationen. Die Kabeljau-Menge liege "deutlich über der wissenschaftlichen Empfehlung". Etwas mehr als 9.000 Tonnen dürfen gefangen werden, zwölf Prozent mehr als im abgelaufenen Jahr. Das sei kritisch, weil diese Quote verschiedene Unterpopulationen zusammenfasst, von denen die südliche Population vor der deutschen Küste besonders gefährdet sei.

Wie bereits im Vorjahr standen bei den Verhandlungen zu den Fangmengen für Nordsee und Nordatlantik besonders die Aal-Populationen im Fokus. Hier vereinbarten die Fischereiministerinnen und -minister nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums, die Schonzeit von sechs Monaten beizubehalten und die maritime Freizeitfischerei von Aalen weiter zu verbieten.

"Beim Aalbestand haben wir uns bis zuletzt für ein vorsichtigeres Vorgehen eingesetzt", erklärte die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender. Ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahr sei die einheitliche Schonzeit in der Nord- und Ostsee. Damit werde verhindert, dass Aale auf ihrem Weg zwischen den beiden Meeren abgefischt werden. Kritik übte das Ministerium indes an der Ausweitung der Glasaalfischerei. Diese werde die Gefahr für den Bestand der Tiere erhöhen. 

mb/pe