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ESA-Teleskop Gaia verortet rund 1,5 Milliarden Himmelskörper genauer

Neue 3D-Sternenkarte elektrisiert Wissenschaftler und Hobby-Astronomen weltweit

Mit einer nie dagewesenen Präzision hat das europäische Weltraumteleskop Gaia rund 1,5 Milliarden Himmelskörper genauer verortet. Die Europäische Weltraumagentur ESA stellte am Donnerstag Teile einer entsprechenden, dreidimensionalen Karte vor. Der Datensatz enthält unter anderem Entfernungen und Eigenbewegungen von Sternen und Asteroiden. Unzählige Wissenschaftler und Hobby-Astronomen in der ganzen Welt hatten ihn mit Spannung erwartet.

Bereits in den Jahren 2016 und 2018 konnten erste Sternenkataloge dank der von der Raumsonde Gaia gesammelten Daten veröffentlicht werden. Am Donnerstag wurde nun der erste Teil des dritten Katalogs vorgestellt. Der gesamte Katalog listet eine Fülle von Himmelsobjekten auf, die bis hin zu Zwerggalaxien in relativer Nähe zur Milchstraße reichen. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind bislang 1,8 Milliarden Himmelskörper in den Katalogen verzeichnet. Würde der Katalog in gedruckter Form vorliegen, wäre die Buchreihe demnach mehr als hundert Kilometer lang.

Der neu vorgestellte Datensatz erhöht nun die Präzision der bisherigen Messungen signifikant. Wissenschaftler erwarten davon laut DLR unter anderem weitere Fortschritte bei der Erforschung der Geschichte der Milchstraße. Zudem erhoffen sie sich von dem Astronomie-Teleskop eine genaue Überprüfung von Einsteins berühmter allgemeiner Relativitätstheorie.

Konzipiert und gebaut wurde Gaia von dem Weltraumunternehmen Astrium, das Kernteam verteilte sich auf Niederlassungen in Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Laut Astrium trägt Gaia das empfindlichste Teleskop, das je gebaut wurde. Aufgrund seiner 106 CCD-Detektoren mit einer Milliarde Pixeln könne Gaia ein einzelnes Haar aus einer Entfernung von 700 Kilometern erkennen.

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