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Es wird peinlich! Neuer Rückzieher von Gesundheitsminister Spahn – Impfungen in Arztpraxen nun doch erst ab Ende April

Wieder einmal können geplante Zusagen von Gesundheitsminister Jens Spahn offenbar nicht eingehalten werden. Denn offenbar soll es jetzt doch nicht möglich sein mit den Impfungen in den Arztpraxen schon nach den Osterfeiertagen zu beginnen. Stattdessen wird sich der Start der Impfungen in den Arztpraxen nun bis Ende April oder Anfang Mai verzögern.

Spahn informiert über Verschiebung des Impfstarts in Arztpraxen

Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hat nun darüber informiert, dass dies Impfungen in den Arztpraxen erst Ende April/Anfang Mai beginnen könne. Nach den Osterfeiertagen werde man von Seiten der Regierung damit beginnen, die Arztpraxen in die Impfkampagne miteinzubeziehen. Dies erklärtle Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung. Im Augenblick impfen nur einige wenige Arztpraxen bei Modellprojekten mit. Durch die Ausweitung der Impfkampagne sollen die Impfungen schon bald mindestens in 50.000 Praxen möglich sein. Zu Beginn der Kampagne sei allerdings lediglich mit rund 20 Impfungen pro Praxis und pro Woche zu rechnen. Die Ärzte sollen angewiesen werden, die Impfdosen so schnell wie möglich zu verabreichen. Notfalls könne man auch von der Priorisierungsliste abweichen, wenn es Probleme mit der Verimpfung der kompletten Impfdosen geben sollte. Später sollen dann offenbar auch Betriebsärzte die Hausärzte unterstützen. Zu Beginn sei dies jedoch noch schwierig, da Spahn es als schwierig bezeichne jüngere Mitarbeiter von Firmen zu impfen, während ältere Mitbürger noch auf ihre Impfung warten müssen.

Auch Impfzentren werden weiter betrieben

Trotz des Starts der Impfungen in den Arztpraxen werden auch die verschiedenen Impfzentren in Deutschland weiter Impfstoff erhalten.

“Beides hat seine Berechtigung“, machte Spahn klar. Während die Hausärzte im Rahmen ihrer täglichen Arbeit Impfungen für ihre Patienten anbieten könnten, hätten die Impfzentren die Aufgabe bestimmte Berufsgruppen im großen Stil zu impfen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Der Berliner Arzt Hans-Joachim Hindenburg beklagt beispielsweise übermäßige Bürokratie beim Impfen. “Für jeden Patienten muss ich vier Unterschriften leisten“, berichtete der Arzt aus der Praxis der täglichen Arbeit. Auch die Medizinerin Anna Wessel aus Berlin kritisiert: “Wir laden Patienten ein, und gleichzeitig kriegen sie drei Tage später eine Einladung von den Impfzentren.“ Dieses Vorgehen könne die Menschen verwirren. Spahn sieht allerdings in dieser Hinsicht wenig Möglichkeiten: “Das werden wir nicht auflösen können.“ In Deutschland existiert nämlich keine zentrale Impfkartei. Um Mißverständnissen vozubeugen empfahl Spahn den Bürgern immer selbst darüber zu informieren, wenn es zu solchen Vorfällen komme “Wenn wir eine elektronische Patientenakte hätten, dann könnten wir das vernetzt auswerten. Haben wir aber nicht! Wir sehen das bei der Pandemie in vielen Bereichen. Hätten wir dieses vernetzte Gesundheitswesen, dann wäre vieles einfacher. Wir sind in vielen Dingen nicht auskunftsfähig, weil wir die Schnittstellen nicht haben“, machte RKI-Chef Lothar Wieler die aktuelle Lage deutlich.

Digitaler Impfpass kommt wohl ab Anfang 2022

Spahn machte deutlich, dass genau aus diesem Grund nun der “digitalen Impfpass“ das gelbe Impfpass-Heftchen ersetzen soll. Allerdings werde dieser digitale Impfpass wohl erst ab dem 1.1.2022 eingeführt werden, wie Spahn ankündigte. Gleichzeitig warnte Spahn in dieser Hinsicht vor übereilten Schritten. “Wenn man das vorzieht, das wäre dann Berliner Flughafen!“, scherzte Spahn mit Blick lange Bauzeit des Berliner Flughafens. Allerdings würde selbst der digitale Impfpass noch nicht sämtliche Daten liefern, die von Seiten des RKI für die Auswertung gebraucht werden. In Anlehnung an die aktuelle Situation machte Spahn klar, dass sich die Situation mit dem Fortschreiten der Impfungen weiter verbessern wird. “Man sieht, Impfen wirkt“, erklärt Spahn. Allerdings seien noch einige Wochen zu überbrücken, bis sich die Situation verbessern wird. “Wir brauchen eigentlich noch mal 10, 14 Tage runterfahren unserer Mobilität – Lockdown, wenn Sie so wollen“, machte Spahn deutlich.

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