In den letzten Wochen hatte der russische Präsident Wladimir Putin dem Westen immer wieder mit einem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Dementsprechend ist es nicht überraschend, dass die Angst vor einem nuklearen Schlagabtausch in ganz Europa wächst. Doch offenbar geht nicht nur dort die Angst um. Auch die Menschen in Russland scheinen immer mehr Panik vor einem Atomschlag zu bekommen. Hat Putin sich verpokert und verliert endgültig den Rückhalt in der Heimat?
Zuletzt hatten Fachleute immer wieder vor einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Ukraine gewarnt. Denn dies macht auch einen Einsatz von Atomwaffen wahrscheinlicher. Vor allem deshalb, weil der russische Präsident Wladimir Putin diese im Notfall offenbar einzusetzen gedenkt. Dies hat nun aber auch Folgen für die russische Bevölkerung, wo nun ebenfalls die Furcht vor einem Atomkrieg oder Bombenangriffen steigt. Dies zeigt sich vor allem daran, dass im Augenblick die Nachfrage nach privaten Luftschutzbunkern in Russland stark ansteigt. Darüber hatte das russische Newsportal 66.ru berichtet. Diese Daten stammen von Bauunternehmen, die sich auf den Bau von Bunkern in Häusern spezialisiert haben. Die Firma Groomeball aus der russischen Stadt Yekaterinburg bestätigt einen deutlichen Anstieg der Aufträge, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin Ende September die Teilmobilisierung russischer Reservisten angekündigt hatte. Unter anderem soll auch die Stadtratsabgeordnete von Novosibirsk, Svetlana Kaverzina, sich einen solchen Luftschutzbunker bauen gelassen haben. Zudem scheint der Bau von Bunkern auch in den Regionen Kursk und Belgorod eine hohe Nachfrage zu haben.
Unter den Kunden für den Bau von Luftschutzbunkern befinden sich allerdings nicht nur Privatleute. Wie nun bekannt wird, sollen auch die lokalen Behörden in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim fleißig dabei sein, bestehende Bunkeranlagen zu modernisieren und auszubauen. Dies bestätigte der Gouverneur Mikhail Razvozhayew auf seinem Kanal bei Telegram. Zahlreiche Ereignisse in Russland könnten ein Anzeichen darauf geben, dass Putin die russische Bevölkerung auf eine weitere Eskalation vorbereitet. So sollen auch in vielen russischen Städten Schilder aufgestellt werden, die den Weg zu Luftschutzbunkern aufzeigen sollen. Zuletzt hatte der Kreml verlauten lassen, dass die Ukraine angeblich plane, auf eigenem Staatsgebiet eine “schmutzige Bombe“ mit radioaktiven Material zur Detonation zu bringen, um im Anschluss Russland für dieses Vorgehen zu beschuldigen. Internationale Experten weisen diese russischen Vorwürfe jedoch als hanebüchen zurück. Laut amerikanischer Sicherheitsbehörden gebe es keine Anzeichen, dass die Ukraine plane eine “schmutzige Bombe“ einzusetzen. Von Seiten der USA hält man einen Einsatz von Atomwaffen durch Russland aber ebenfalls für sehr unwahrscheinlich.