Während die Politik gerade mit allen Mitteln versucht Impfungen gegen das Coronavirus für Kinder ab 12 Jahren durchzusetzen sehen Mediziner und Kinderärzte derweil eine andere Gefahr und warnen vor einer Grippe-Welle. Aus diesem Grund empfehlen sie den Eltern ihre Kinder gegen die Grippe impfen zu lassen.
Zur Zeit herrscht Hochkonjunktur in den Praxen der Kinderärzte. Nachdem viele Kinder monatelangem Masken getragen haben, wenige Kontakte mit anderen Kindern hatten und viel Zeit einsam in ihren Wohnungen gesessen haben, ist ihnen nun die Grundimmunität abhanden gekommen. Aus diesem Grund sehen die Ärzte unter Kinder und Jugendlichen nun einen deutlichen Anstieg von Atemwegserkrankungen aller Art. Dies geht von einem harmlosen Schnupfen bis zum komplizierten sespiratorischen Synzytial-Virus. Allerdings kommt es trotz der Pandemie unter den Kindern kaum zu Infektionen mit dem Coronavirus. “Es ist ein Kardinalfehler, wenn Kinder isoliert werden und in der Schule Masken tragen müssen“, erklärt der Münchener Immunologe Dr. Peter Schleicher (71). “Das Problem ist: Kinder haben noch kein ausgeprägtes Immunsystem“ und leiden daher normalerweise häufiger unter Infekten als Erwachsene.
„Und das ist auch gut so. Denn Kinder entwickeln dabei die dreifache Menge an Killerzellen, die Viren, Bakterien und Pilze abwehren können“, bestätigt der Mediziner. In der Kindheit wird das Immunsystem der Kinder für deren ganzes Leben geprägt. Aus diesem Grund hätten die Kinder dann in der Zukunft mit vielen Infekten keinerlei Probleme mehr. Nun jedoch verzeichnen die Mediziner einen deutlichen Anstieg an Atemwegserkrankungen mitten im Sommer, die sich vermutlich in Herbst und Winter noch weiter ausbreiten werden.
Wie es scheint, ist der Anstieg der Erkrankunegn wohl ausgerechnet auf die AHA-Maßnahmen zurückzuführen. “Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen, Viren und Bakterien, sie müssen im Sandkasten und auf dem Schulhof spielen“, verdeutlicht Immunologe Schleicher.
“Wegen der Corona-Maßnahmen im Winter hatte kaum jemand die typischen Winterkrankheiten wie Grippe und Bronchitis“, erklärt Dr. Martin Karsten (61), der eine der größten Kinderkliniken in Deutschland leitet “Deshalb kommt es zu einer zeitlichen Verschiebung der Virenwellen“, erklärt die Mediziner. Eine Lage, die sich nach Ansicht des Spezialisten im Winter weiter verschärfen wird.
Der Mediziner befürchtet, dass sich Grippen und Erkältungen in diesem Schuljahr in Kitas und Schulen besonders schnell verbreiten werden. Aus diesem Grund empfiehlt der Arzt den Eltern, ihre Kinder in diesem Jahr auf jeden Fall gegen die Grippe impfen zu lassen.