Wenn im Sommer 2021 die Europameisterschaft und im Winter 2022 die Weltmeisterschaft im Fußball der Herren steigt, werden zumindest Radio-Zuhörer/innen unabhängig vom Ausgang der Turniere Historisches erleben. Denn wie nun bekanntgegeben wurde, werden die jeweiligen Endspiele der beiden sportlichen Großveranstaltungen "auf allen ARD-Radiowellen von Frauen kommentiert". Sowohl bei der EM als auch bei der WM stellt das ein Novum dar: Noch nie durfte eine Frau das Geschehen auf dem grünen Rasen bei einem Finalspiel kommentieren.
Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin und Vorsitzende der ARD-Audioprogrammkonferenz (APK), bezeichnet diese Entscheidung als Zeichen dafür, "dass es uns ernst ist und wir Frauen im Sport voranbringen wollen". Zudem sei es "auch eine Verbeugung vor der langjährigen Sportfunkchefin Sabine Töpperwien. Sie hat mit ihrem Zitat, dass sie es wohl nicht mehr erleben wird, dass eine WM im Finale von einer Frau kommentiert wird, den Ball bei uns Chefs ins Rollen gebracht."
Töpperwien, die zum Ende des Monats aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Amt als Leiterin der Sportredaktion im WDR-Hörfunk zurücktritt und vorzeitig in den Ruhestand geht, habe diese Entscheidung gerahmt überreicht bekommen.
Wem die Ehre bei der WM in Katar zuteilwird, ist noch nicht beschlossen. Für das Finale der Fußball-Europameisterschaft, die vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 stattfinden soll, wurde Julia Metzner auserkoren. Sie kommentiere "regelmäßig vor acht Millionen Zuhörer/innen in der Bundesliga-Konferenz der ARD-Hörfunkwellen und macht dort einen tollen Job. Sie hat dieses Finale verdient", so Steffen Simon, Teamchef der EURO 2020 für die ARD.