An der Spitze des Technischen Hilfswerks (THW) steht ab Juli erstmals eine Frau. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) berief am Samstag die bisherige THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner zur Nachfolgerin des scheidenden Behördenleiters Gerd Friedsam. Dieser geht laut Innenministerium in den Ruhestand. Die Personalie soll im Mai vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Das THW kommt bei Notfällen im In- und Ausland zum Einsatz. Es leistet etwa bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben Hilfe bei der Wiederherstellung der Energie- und Trinkwasserversorgung und unterstützt beim Wiederaufbau beispielsweise von Brücken. Das THW hat über 2000 hauptamtliche Beschäftigte und verfügt über etwa 86.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Faeser würdigte die künftige THW-Chefin Lackner als "eine außerordentlich erfahrene Fachfrau". Dass nun erstmals eine Frau an der Spitze der Bundesanstalt stehe, sei "ein starkes Signal".
Lackner ist laut Innenministerium seit 2001 hauptamtlich im THW beschäftigt. Sie war zunächst in der THW-Leitung den Bereich Auslandsprojekte und die internationale Zusammenarbeit tätig. Danach wechselte sie als Referatsleiterin in den Bereich Ausbildung. 2016 übernahm Lackner den Posten der Beauftragten für den THW-Landesverband Bremen und Niedersachsen. Im April 2020 wurde sie Vizepräsidentin der Bundesanstalt.
mt/jes