Weltberühmt wurde er als abgebrühter New Yorker Detektiv im Kultfilm "Shaft" aus dem Jahr 1971, als erster schwarzer Actionheld gilt er als Ikone des damaligen Filmgenres "Blaxploitation": Nun ist Richard Roundtree im Alter von 81 Jahren gestorben, wie mehrere US-Medien berichteten.
Roundtree sei am Dienstag "nach kurzem Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs" im Kreise seiner Familie gestorben, berichtete die auf Nachrichten aus Hollywood spezialisierte Website "Deadline".
Roundtrees Manager Patrick McMinn bezeichnete den Erfolg seines Stars als einen "Wendepunkt für afroamerikanische Hauptdarsteller im Film". "Der Einfluss, den er auf die Branche hatte, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden", sagte McMinn dem Fachmagazin "Variety".
"Shaft" mit Roundtree in der Hauptrolle des gleichnamigen Detektivs wurde sofort zu einem Riesenerfolg. Der Film zog mehrere Fortsetzungen und Serien nach sich.
Roundtrees Debütfilm gilt als erster Klassiker des "Blaxploitation"-Genres, das dafür sorgte, dass Hauptrollen in Hollywood mit Afroamerikanern besetzt wurden. "Blaxploitation"-Anhänger sagen, die Bewegung habe das Image der Afroamerikaner in den USA aufgewertet. Kritiker hingegen behaupten, sie habe bestimmte Stereotype nur verstärkt.
Roundtree selbst sagte einmal, er habe sein Filmdebüt lange Zeit mit gemischten Gefühlen betrachtet: "Früher habe ich ihn als zweischneidiges Schwert angesehen", sagte er im Jahr 2019 dem öffentlich-rechtlichen Sender NPR. "Aber so viele Leute aus dem ganzen Land und sogar aus der ganzen Welt sind auf mich zugekommen und haben mir gesagt, wieviel dieser Film für sie damals im Jahr '71 bedeutet hat."
Auch er selbst sei lange Zeit auf einen bestimmten Typus festgelegt gewesen, erzählte Roundtree. Doch dann habe er alles gegeben, um zu zeigen, dass er auch ganz andere Rollen spielen könne. Fünf Jahrzehnte später zeigte er das immer noch, unter anderem in der US-Fernsehserie "Cherish the Day" und - noch im vergangenen Jahr - in der Kinokomödie "Moving On".
ans/ju