In den USA haben am Dienstagmorgen die ersten Wahllokale für die mit Spannung erwartete Präsidentschaftswahl geöffnet. Unter anderem in den Ostküstenstaaten New York, Virginia und Maine können die Bürger seit 6.00 Uhr (Ortszeit) ihre Stimme abgeben. Bei der Wahl treten der republikanische Amtsinhaber Donald Trump gegen den Herausforderer von der Demokratischen Partei, Joe Biden, gegeneinander an.
Bis zum Schluss lag landesweiten Umfragen zufolge Biden in Führung vor Trump. Eine Rekordzahl von mehr als 99 Millionen Wahlberechtigten hat ihre Stimme bereits vor dem offiziellen Wahltermin abgegeben.
Wahlergebnisse aus den ersten Bundesstaaten werden erst am Mittwoch nach Mitternacht (MEZ) erwartet. Unklar ist, ob die US-Fernsehsender schon in der Wahlnacht einen Gesamtsieger ausrufen werden. Wegen der vielen Briefwahlstimmen dürfte die Auszählung länger dauern. Es droht ein tage- oder sogar wochenlanger Wahlkrimi, der auch die Gerichte beschäftigten könnte.
Die bereits vor dem Wahltag abgegebenen Stimmen entsprechen nach Angaben des US Elections Project der Universität von Florida mehr als 70 Prozent aller insgesamt bei der Präsidentschaftswahl 2016 abgegebenen Stimmen. Die Wähler konnten vor dem 3. November ihren Stimmzettel per Post schicken, persönlich in einem Wahllokal abgeben oder in einer im Freien stehenden, gesicherten Wahlurne einwerfen.
Angetrieben wurde das Early Voting durch die Corona-Pandemie: Viele Wähler wollen die potenziell vollen Wahllokale am eigentlichen Wahltag aus Angst vor Ansteckungen meiden. Trump machte in den vergangenen Monaten immer wieder besonders Stimmung gegen die Briefwahl. Er erklärte, er könne nur durch Wahlbetrug um einen Sieg gebracht werden. Behörden und Experten widersprechen energisch: Betrug bei der Briefwahl ist demnach äußerst selten.
by Frederic J. BROWN