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Erste Flut-Tote gemeldet! Flutkatastrophe in Süddeutschland - Rettungskräfte suchen Vermisste

In Süddeutschland haben die schweren Hochwasserschäden zunächst vor allem Gebäude und Infrastruktur betroffen, doch nun gibt es auch erste menschliche Opfer. Ein Feuerwehrmann verlor bei einem Einsatz in der Nacht sein Leben, ein weiterer wird vermisst. Zudem fehlt jede Spur von einer Frau, und die Retter befürchten das Schlimmste.

Rettungskräfte auf der Suche nach Vermissten

In Offingen in Schwaben wird ein 22-jähriger Feuerwehrmann nach einem Hochwassereinsatz vermisst. In der Nacht zum Sonntag war er in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs, so ein Sprecher der Polizei. Das Boot, besetzt mit fünf Einsatzkräften, kenterte aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr. Vier der Einsatzkräfte konnten sich aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt. Die Suche nach dem 22-Jährigen ist großangelegt und involviert Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Neben Booten werden auch zwei Hubschrauber eingesetzt. Seit Samstagabend wird außerdem eine 43-jährige Frau vermisst, die in einem vollgelaufenen Keller vermutet wird. Laut dem Polizeipräsidium Oberbayern hielt sich die Frau im Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Schrobenhausen auf, als der Ort am Samstagabend überflutet wurde. Wegen der Hochwasserlage konnten die Rettungskräfte bisher nicht in den Keller vordringen.

Mann durch Stromschlag schwer verletzt - Feuerwehrmann stirbt bei Einsatz

Im oberbayerischen Landkreis Freising erlitt ein 27-jähriger Mitarbeiter eines Energieunternehmens einen lebensgefährlichen Stromschlag. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erklärte, der Mann sei aus einem überfluteten Bereich am Rathaus in Allershausen geborgen und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden. Die Arbeiten standen vermutlich im Zusammenhang mit dem Hochwasser. Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm starb in der Nacht ein 42-jähriger Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion. Er gehörte der Freiwilligen Feuerwehr an und verunglückte offenbar, als ein Rettungsboot an einem unterspülten Haus nahe den Orten Affalterbach und Uttenhofen kenterte. Dort waren gegen 23 Uhr mehrere Menschen von den Fluten eingeschlossen. Der Feuerwehrmann wurde gegen 2.20 Uhr tot aus dem Wasser geborgen.

Lage in Bayern und Baden-Württemberg ist kritisch

Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und zehntausende Helfer sind im Einsatz. Für mehrere bayerische Landkreise wurde der Katastrophenfall ausgerufen, und zahlreiche Menschen mussten teilweise mit Hubschraubern aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert werden.