Wieder einmal droht ein ganzer Flickenteppich von unterschiedlichen Lockerungen in der Corona-Pandemie. Denn jetzt haben erste Bundesländer beschlossen ab dem kommenden Montag wieder Baumärkte zu öffnen. Da diese Maßmahme jedoch offensichtlich nicht mit den Nachbarbundesländern abgestimmt war, herrscht nun wieder einmal dicke Luft.
Überraschende Entscheidung in Bayern. Dort hat das Landeskabinett am Dienstag überraschend beschlossen, dass Baumärkte ab dem kommenden Montag (1. März) wieder öffnen dürfen. Wegen des zur Zeit frühlingshaften Wetter dürfte dies gleich für einen Ansturm der Kunden sorgen. Dabei dürfte es dann auch wieder zur Ansammlung von vielen Kunden kommen. Aus diesem Grund kritisiert man in Baden-Württemberg die Entscheidung des Nachbarbundeslandes.
„Bisher war Söder immer der harte Hund, jetzt fängt er an, eine Sache nach der anderen Sache zu öffnen. Ich weiß nicht, was das soll“, kritisierte der baden-württembergische Regierungssprecher Rudi Hoogvliet am Dienstag. Zu diesem Thema habe es keine Abstimmung mit Baden-Württemberg gegeben, wo es noch keine Öffnung der Baumärkte geben werde. Besondere Sorge macht Hoogvliet sich nun über Shoppingtouristen, die zum Einkauf über die Landesgrenze nach Bayern fahren könnten. Zudem kritisierte Hoogvliet auch, wieso Söder mit diesen Öffnungsplänen nicht bis zum Bund-Länder-Gipfel in der nächsten Woche gewartet habe. Aus diesem Grund nehme man die Öffnung verärgert zur Kenntnis. Zuvor war Einigkeit erzielt worden, dass Blumenläden ab dem Montag wieder öffnen dürfen. Dies begrüßt Hoogvliet, weil es sich um verderbliche Ware handelt. “Hammer und Farbe verderben nicht so schnell“, ergänzt der Sprecher sarkastisch
Auch in anderen Bundesländern wird es ab dem kommendem Montag weitere Öffnungen geben. So zum Beispiel in Sachsen-Anhalt, wo
Gartenmärkte, Gärtnereien, Blumenläden sowie Baumärkte, Fahr- und Flugschulen wieder öffnen oder den Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Diese Ankündigung machte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag im Zuge einer Kabinettssitzung. “Das ist notwendig, weil wir auch saisonal bedingt diese Angebote benötigen, auch für das persönliche Bedürfnis, sich zu betätigen, wenn das Wetter wieder schöner wird.“ Außerdem wird das Training für Spitzensportler wieder möglich sein. In diesem Bundesland sollen dann auch die Sportschulen neben den allgemeinbildenden Schulen wieder öffnen dürfen. Im Südwesten in Rheinland-Pfalz können zum Beginn der neuen Woche Blumenläden, Fahrschulen, Tierparks und Geschäfte zur Fußpflege öffnen. In Garten- und Baumärkte soll im Freien ein “gartencenter-typisches Sortiment“ verkauft werden dürfen. Zusätzlich startet der Einzelunterricht in Musikschulen, wobei sowohl Gesang als auch die Nutzung von Blasinstrumenten aber weiter verboten sind.