Zuletzt war ein neuer Corona-Hotspot bekannt geworden. Unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown in Dissen (Landkreis Osnabrück) waren vor einigen Tagen bereits 92 Mitarbeiter positiv auf das ansteckende und gefährliche Virus getestet worden. Nun wurden weitere 54 Mitarbeiter positiv getestet. Damit haben sich jetzt bereits mehr als die Hälfte der rund 280 Beschäftigten des Unternehmens angesteckt. Nachdem der Schlachtbetrieb zunächst im Notbetrieb weitergeführt wurde, wird das Unternehmen nun für die nächsten zwei Wochen geschlossen.
38 der 54 infizierten Personen waren als Kontaktpersonen der zuvor infizierten Mitarbeiter bereits in Quarantäne. Weitere 16 Menschen müssen sich wegen der positiven Probe nun ebenfalls in Quarantäne begeben. Die Behörden sind im Augenblick damit beschäftigt auch die Kontaktpersonen dieser Leute ausfindig zu machen. Bei vielen Experten haben die mangelnden Hygienebedingungen in dem Betrieb für Kritik gesorgt. Daniela Reim von “Arbeit und Leben” beispielsweise, fordert die Politik jetzt zum Handlen auf. Denn der Arbeitsplatz an diesem Schlachtbetrieb böte dem Coronavirus beste Möglichkeiten sich auszubreiten.
Die hygienischen Zustände in der Fleischindustrie sind jetzt auch unter den Politikern ein Thema. Das Bundeskabinett hat nun auf die massenhaften Corona-Infektionen reagiert. Ab 2021 dürfen in Schlachtbetrieben keine Werkverträge mehr abgeschlossen werden. Das bedeutet, dass das Schlachten und die Verarbeitung von Fleisch zukünftig nur von eigenen Arbeitnehmern des jeweiligen Betriebes zulässig sein soll. Dies gilt nach dem Beschluß des Bundeskabinetts für Großbetriebe, deren Kerngeschäft das Schlachten und die Fleischverarbeitung sind. Als Folge auf die hohe Anzahl an infizierten Mitarbeitern hatte die Landesregierung in Niedersachsen außerdem Massentests für alle Fleischverarbeitungsbetriebe angeordnet, die Subunternehmen mit dieser Arbeit betreuen.