23014:

Erneut Massenproteste gegen die Regierung in Serbien

In Serbien hat es erneut Massenproteste gegen die Regierung gegeben. Allein in Belgrad gingen am Samstagabend mehrere zehntausend Menschen auf die Straße, es war die siebte derartige Demonstration in der Hauptstadt seit Anfang Mai. Auch in anderen Städten wurde gegen die Regierung protestiert.

Die Demonstranten werfen der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic vor allem vor, auch mithilfe der unter ihrer Kontrolle stehenden Medien eine Kultur der Gewalt zu fördern. Aus diesem Kernanliegen hat sich im Laufe der Wochen Proteste gegen die Regierungspolitik insgesamt entwickelt. Kritiker werfen Vucic seit Jahren vor, seine Macht immer mehr mit autokratischen Mitteln zu zementieren.

Ausgelöst worden waren die Proteste durch eine Gewaltwelle: Anfang Mai hatte ein 13-jähriger Schüler in einer Belgrader Schule mit einer Waffe seines Vaters acht Kinder und einen Wachmann erschossen. Weniger als 48 Stunden später tötete ein 21-Jähriger bei einem weiteren Schusswaffenangriff in mehreren Dörfern nahe Belgrad acht Menschen.

Die Demonstranten fordern unter anderem, Fernsehsendern, die gewalttätige Inhalte verbreiten, die Sendelizenz zu entziehen. Außerdem verlangen sie ein Verbot von regierungsfreundlichen Zeitungen, die ihrer Ansicht nach Spannungen in der Bevölkerung schüren, sowie den Rücktritt des Innenministers und des Geheimdienstchefs.

jes