Gespräche über die Zukunft Zyperns sind erneut ohne Ergebnis geblieben. UN-Generalsekretär António Guterres sagte am Donnerstag vor Journalisten, bei den informellen Gesprächen in Genf seien "nicht genug Gemeinsamkeiten" gefunden worden, um wieder formelle Verhandlungen aufnehmen zu können. Guterres kündigte aber an, sich weiter für eine Beilegung des Konflikts einzusetzen: "Ich gebe nicht auf."
Die Gespräche hatten am Dienstag in Genf begonnen. Eingeladen waren Vertreter des griechischen und des türkischen Teils Zyperns, Griechenlands, der Türkei, Großbritanniens, der EU und der UNO.
Der Außenminister der Republik Zypern, Nikos Christodoulis, hatte vor Beginn der Verhandlungen gesagt, seine Regierung wolle eine "Wiedervereinigung Zyperns" in einer "Föderation" erreichen. Der Außenminister der ausschließlich von Ankara anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Tahsin Ertugruloglu, beharrte aber auf einer dauerhaften Zwei-Staaten-Lösung für die Insel.
Zypern ist seit 1974 geteilt. Damals wurde der nördliche Teil der Mittelmeerinsel von der Türkei besetzt. Die UNO bemüht sich seit Jahren um eine Vermittlung. Zwischen den beiden Teilen Zyperns gibt es eine Pufferzone, die von UN-Friedenstruppen überwacht wird.
Die letzten Friedensgespräche unter UN-Schirmherrschaft waren 2017 gescheitert. Im vergangenen Oktober wurde der türkisch-zyprische Präsident Mustafa Akinci, der sich für eine Wiedervereinigung eingesetzt hatte, abgewählt. An seine Stelle trat der Hardliner Ersin Tatar.
by Fabrice COFFRINI