Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen hat wie in den Vormonaten auch im November zweistellig zugelegt. Die bei den Amtsgerichten beantragten Insolvenzen nahmen um 18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mitteilte. "Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten", erklärten die Statistiker.
Endgültige Zahlen liegen in der Regel nach drei Monaten vor, da die Anträge erst nach gerichtlicher Entscheidung in die Statistik einfließen. Endgültige Ergebnisse meldete das Statistikamt deshalb für den Zeitraum Januar bis September: 13.270 Unternehmen gingen in dieser Zeit pleite - 24,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Insolvenzen belaufen sich demnach auf rund 21,1 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 10,8 Milliarden. Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es von Januar bis September den Angaben zufolge 39,1 Insolvenzen, die meisten (79,5 pro 10.000) im Bereichen Verkehr und Lagerei.
Trotz der seit Monaten erhöhten Zahlen sehen Experten bislang keine Insolvenzwelle. Allerdings stehen einzelne Branchen besonders unter Druck, etwa energieintensive Betriebe und die Bauwirtschaft.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg in den ersten neun Monaten des Jahres im Jahresvergleich nur leicht um 0,2 Prozent auf 50.018 an. Mit einer Verbraucherinsolvenz können Verschuldete ihre Schulden binnen drei Jahren teilweise zurückzahlen und sind dann schuldenfrei.
pe/mt