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Ermittlungen gegen Angehörigen von Priester nach Jugendpornoverdacht eingestellt

Gegen einen Angehörigen eines verstorbenen saarländischen Priesters, der jugendpornografisches Material aus dessen Nachlass nicht an die Ermittler übergeben haben soll, wird nicht weiter ermittelt. Das Verfahren gegen den 54-Jährigen wurde eingestellt, wie die Staatsanwaltschaft Mainz am Freitag mitteilte. Nach Auswertung des weitgehend unauffälligen Fotobestands werde die Schuld des 54-Jährigen als "gering" angesehen. Ein öffentliches Interesse bestehe nicht.

Dem 54-Jährigen war vorgeworfen worden, im Nachlass des verstorbenen Priesters aus dem Bistum Trier gefundenes jugendpornografisches Material weder vernichtet noch an die Behörden übergeben zu haben. Dabei soll es sich um 4385 Aufnahmen, vor allem Dias und Papierfotos, gehandelt haben.

Die Auswertung der Ermittlungsbehörde ergab demnach, dass keines der Bilder sexuelle Handlungen von oder an Kindern oder Jugendlichen zeigte. Von den Bildern wurden zehn Aufnahmen jedoch als jugendpornografisch eingestuft, weitere zwölf Fotos befanden sich im Grenzbereich zur Jugendpornografie.

Die Schuld des Manns wurde als gering bewertet, weil es sich lediglich um eine geringe Zahl jugendpornografischer Bilder handelte und keine sexuelle Motivation für die Aufbewahrung vorhanden war. Er habe das Material lediglich zur Aufarbeitung von vermutetem Missbrauch durch den verstorbenen Priester bereitgehalten.

tbh/cfm