Nach dem Massaker an fünf Menschen im US-Bundesstaat Texas durch ihren Nachbarn haben Ermittler den mutmaßlichen Täter gefasst. Der aus Mexiko stammende Mann sei nun in Polizeigewahrsam, sagte Greg Capers, der Sheriff des Landkreises San Jacinto, am Dienstagabend (Ortszeit) vor Journalisten. Hunderte Einsatzkräfte hatten nach dem Tötungsdelikt am vergangenen Freitag nach dem 38-Jährigen Tatverdächtigen gefahndet.
FBI-Agent Jimmy Paul zufolge führte ein telefonischer Hinweis die Sicherheitskräfte schließlich zu dem mutmaßlichen Täter, der am Dienstag gegen 18.45 Uhr Ortszeit (1.45 MESZ) nördlich der Großstadt Houston gefasst worden sei. Sheriff Capers zufolge hatte sich der Mann in einem Kleiderschrank unter der Wäsche versteckt. Die Überlebenden des Massakers könnten nun "ruhig schlafen".
Der Mann soll im ebenfalls nahe Houston gelegenen Ort Cleveland fünf aus Honduras stammende Menschen mit seinem halbautomatischen Gewehr erschossen haben, darunter ein neunjähriges Kind. Mehrere weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Wie US-Medien berichteten, hatte der Schütze am Freitagabend in seinem Garten Schießübungen mit seinem halbautomatischen Gewehr gemacht. Als ihn seine Nachbarn baten, damit aufzuhören, weil ein Baby nicht einschlafen könne, rastete der Mann aus.
Der mutmaßliche Täter war dem TV-Sender CNN zufolge seit 2009 mindestens vier Mal aus den USA abgeschoben worden. Zu den Todesopfern hatte der Gouverneur von Texas Greg Abbott zunächst erklärt, es handle sich um "fünf illegale Einwanderer". Später korrigierte er sich jedoch und sagte, mindestens eines der Opfer "könnte sich legal in den USA aufgehalten haben".
Waffengewalt ist in den USA ein großes Problem. Das Recht auf Waffenbesitz ist laut der vorherrschenden Auslegung in der US-Verfassung verankert, in dem Land gibt es mehr Waffen als Einwohner: Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe, und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe vorhanden ist.
Nach Angaben der Website "Gun Violence Archive" gab es in diesem Jahr schon mehr als 170 Schusswaffenangriffe, bei denen vier oder mehr Menschen getötet oder verletzt wurden.
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